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DMB - Technisches

Ausgangspunkt für das Handy-Fernsehen mit Digital Multimedia Broadcast (DMB) ist der digitale Hörfunk-Standard DAB (Digital Audio Broadcasting). Daher wird in den von DAB benutzten Frequenzbereichen gesendet. Hier ein Überblick zur DMB-Technik, der daher mehrfach auf DAB Bezug nimmt. DAB wurde seit 1987 mit EU-Mitteln im Projekt Eureka 147 entwickelt.

Frequenzbereiche

Für DAB/DMB werden zwei Frequenzbereiche genutzt. Das ist zum Einen der traditionell auch vom „normalen“ Fernsehen (also: einschließlich DVB-T) genutzte VHF-Bereich (auch als Band III bezeichnet). Das sind die Kanäle 5 bis 12 zwischen 174 und 230 Megahertz. Der zweite Frequenzbereich für DAB und DMB liegt zwischen 1,452 und 1,492 Gigahertz im kurzwelligen „L-Band“.

In beiden Bereichen werden die Frequenzabschnitte noch einmal in „Blöcke“ aufgeteilt. Jeder Block nutzt 1,536 Megahertz, in denen jeweils mit DAB um sechs Radioprogramme verbreitet werden können.

Die Bezeichnung der Blöcke erfolgt mit Angabe des VHF-Kanals und eines Kennbuchstabens, also sind z.B. die Blöcke 12A, 12B, 12C und 12D im VHF-Kanal 12 angesiedelt. Entsprechend verhält es sich im L-Band, dass (passend zum Alphabet) in 26 Blöcke aufgeteilt werden kann. So findet sich beispielsweise der in Berlin von DAB genutzte LE-Bock (nach Alphabet der fünfte Block) bei 1,459808 Gigahertz. Der DMB-Block für „Watcha“ sendet auf 1,456656 GHz - also im Block LI.

Die beschriebene Einteilung - bzw. die Aufteilung auf zwei völlig unterschiedliche Frequenzspektren hat wohl eher historische Gründe - bei der Etablierung von DAB wurde nach Ressourcen gesucht, die weltweit nutzbar waren. Praktisch gedacht ist das aber wohl eher eine Behinderung der Einführung von DAB, denn die notwendigen Doppelbereichstuner verteuern die Geräte.

Sendeparameter

Bei der Entwicklung von DAB ist man von hoher Störfestigkeit für einen guten mobilen Radioempfang ausgegangen. Jedoch wurde nur eine extrem geringe Sendeleistung festgelegt. Die Versorgungsgebiete der einzelnen DAB/DMB-Sendeanlagen sind daher kleiner als zum Beispiel bei DVB-T.

Mit maximal einem Kilowatt reicht die Versorgung, auch wenn mehrere Sendestandorte im Gleichwellenbetrieb verknüpft werden, daher eigentlich nicht für den Empfang innerhalb von Gebäuden. Dies erweist sich als Nachteil, da Radiosendungen zumeist in der Wohnung oder im Büro gehört werden. Daher bemühen sich Lobbyisten und Landesmedienstalten darum, auf der internationalen Frequenzkonferenz RRC06 eine wesentliche Erhöhung der Sendeleistung für Deutschland zu erreichen.

Bandbreite

Für DAB/DMB ist eine Bandbreite von 1,5 Megabits pro Sekunde innerhalb eines Blocks möglich. Ähnlich wie bei dem von DVB-T bekannten „statischen Multiplex“ kann die Bandbreite für die einzelnen Programme eines Blocks innerhalb des vorgegebenen Rahmens flexibel skaliert werden. Während bei DVB die Gesamtheit der Datenströme bzw. Programme als Multiplex bezeichnet wird, wird das bei DAB Ensemble genannt.

DMB nutzt für die Fernsehprogramme Bandbreiten von jeweils durchschnittlich 400 Kilobits pro Sekunde. Damit finden in einem Block etwa vier Programme Platz.

Für den DAB-Hörfunk haben sich Datenraten zwischen 160 und 192 Kilobits pro Sekunde als geeignet erwiesen, um CD-Qualität zu erreichen.

Digitales Radio

Aufgrund der beschriebenen technischen Probleme und der schwachen Entwicklung des Marktes (nicht nur in Deutschland) wurden in Finnland Anfang 2006 die DAB-Angebote abgeschaltet. Schweden hat den Netzausbau etwa zeitgleich gestoppt. In Deutschland wird DAB hingegen weiter betrieben und soll weiterentwickelt werden, obwohl auch hier nur wenige Zehntausend Geräte verkauft wurden. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat im Sommer 2005 vorgeschlagen, sich mit grundlegend neuen Ansätzen für digitales Radio zu befassen und diese zu diskutieren. Dies sollte andere Übertragungstechniken ebenso einschließen wie das Zusammenwirken mit dem Fernsehen.

Die Verbreitung digitaler Radioprogramme ist im Prinzip mit allen digitalen Broadcast-Verfahren möglich, so auch mit DVB-T und DVB-H wie mit DVB-S und DVB-C. Radiosendungen via DVB haben damit die gleichen grundsätzlichen Eigenschaften (und Eigenheiten beim Empfang) wie das digitale Fernsehen auf dem jeweiligen Verbreitungsweg.

Inzwischen sehen auch Kurz-, Mittel und Langwelle der Digitalisierung entgegen. Digital Radio Mondiale (DRM) sieht sich als Ergänzung zu DAB in diesen Frequenzbereichen. Da DRM erst später entwickelt wurde, gibt es bisher noch keinen Regelbetrieb und auch keine Geräte im Handel.

Die unterschiedlichen Eigenschaften der Digitalradio-Standards werden auf einer Website der ARD verglichen.

(work in progress)




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