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Antenne, Kabel und Satellit im Vergleich (1/2)

Die drei digitalen Übertragungswege des Fernsehens - Kabel, Satellit und Antenne - bedingen unterschiedliche „Verpackungen“ des TV-Signals. Warum das so ist, und welche Konsequenzen sich daraus ergeben, wird hier dargestellt.

Auf Seite 2 werden einige Sendeparameter beschrieben. An anderer Stelle finden sich einige Tabellen zum Nachschlagen.

In 50 Jahren TV mit der Analogantennen hatte man sich mit Erscheinungen wie „Schnee“ abgefunden, die schon bei geringen Abweichungen von einer „idealen Empfangssituation“ auftraten. Die digitale Übertragung macht, durch eine dem Internet ähnelnde Fehlerbehandlung und weitere Massnahmen, das TV-Signal wesentlich robuster. Dennoch können Störungen bei der Übertragung auftreten. Daher zunächst etwas über die wichtigsten Störfaktoren auf dem Weg eines Funksignals vom Sender zum Empfänger:

• Dämpfung: Tritt ein Signal durch einen festen Körper (z.B. eine Mauer) hindurch, wird die Signalstärke - abhängig vom Material der Wand - geringer.

• Reflexion: Manche Oberfläche lassen überhaupt kein Signal durch. Wie ein Spiegelbild wird es reflektiert. Ideale Reflektoren sind Metalle, z.B. metallbedampfte Fensterscheiben. Auch Regentropfen reflektieren sehr gut.

• Elektromagnetische Einflüsse: Solche Störungen werden in der Praxis vor allem durch Blitze verursacht. Aber auch Haushaltsgeräte und Cordless- oder Mobilfunktelefone können elektromagnetische Felder erzeugen, die den TV-Empfang beeinflussen.

Wichtige Unterschiede der Verbreitungswege für das Fernsehen

Man kann leicht folgende Gedanken nachvollziehen:

Das Kabel arbeitet im Grunde wie ein geschlossenes System, dass in der Regel kaum von aussen beeinflusst wird. Mit Dämpfungen oder Reflexionen ist nicht zu rechnen - das Störpotenzial ist also sehr gering. Problemquellen werden zumeist ausserhalb des Einflusses der Netzbetreiber - nämlich in den Wohngebäuden bzw. Haushalten lokalisiert. Schlecht abgeschirmte Kabel zwischen Antennendose und Fernseher sind die häufigste Ursache für Ärger über die Bildqualität. Die Schutzmechanismen gegen Übertragungsfehler können also beim digitalen Kabelempfang recht gering angesetzt werden. Umwelteinflüsse kommen dort nur zum Tragen, wenn es bei der Zuführung vom Satelliten zu den Kabelinseln Probleme gibt.

Bei der Satellitenübertragung wird eine große Fläche vom Orbit aus „ausgeleuchtet“, die Antenne - in dem Fall die (zur Vermeidung von Dämpfung ausserhalb des Gebäudes angebrachte) Schüssel - ist direkt auf den Trabanten ausgerichtet. Störungen treten eigentlich nur auf, wenn genau auf diesem Weg ein Blitz das Signal beschädigt oder ein durchfliegendes Flugzeug mit seinem metallischen Körper das Signal für Sekundenbruchteile ablenkt. Bei starkem Regen kann das Wasser Reflexionen auslösen. Es besteht also geringer Bedarf an Schutzverfahren.

Schwieriger wird es mit der Dachantenne. Aufgrund der Bebauung in der Umgebung oder ungünstiger Lage, z.B. in einem Talkessel, liegt das Signal sehr oft nur nach mehreren Reflexionsvorgängen und daher in der Leistung reduziert an der Antenne an. Das Signal ist natürlich ausreichend stark, damit es innerhalb der angegebenen Reichweite selbst unter widrigen Umständen (auch bei Gewitter) gut empfangen werden kann. Wird es innerhalb der Wohnung empfangen, erreicht es die Zimmerantenne schon aufgrund der „Gebäudedämpfung“ mit geschwächter Leistung. Da auch der menschliche Körper, wenn er sich zwischen Antenne und Fenster befindet, „Dämpfungen“ verursachen kann, sollte die Zimmerantenne möglichst nahe am Fenster platziert werden. Die DVB-T-Übertragung benötigt aufgrund dieser Besonderheiten einen besonders hohen Aufwand, um die Störsicherheit zu verbessern.

Verursacht werden die beschriebenen Probleme beim Antennen- und Satellitenempfang letztlich durch Naturgesetze (Physik der Funkausbreitung). Daran kann man natürlich nichts ändern. Man kann nur dafür Sorge tragen, die Auswirkungen in Grenzen zu halten.

Auf die Verpackung kommt es an

Bei der Standardisierung für Digital Video Broadcasting wurde daher den unterschiedlichen Anforderungen der Übertragungswege besondere Aufmerksamkeit eingeräumt. So wird das TV-Signal für jeden Verbreitungsweg unterschiedlich „verpackt“, um die Störfestigkeit des Signals zu erhöhen. Das hat Auswirkungen auf die Settopboxen: Die Empfangsgeräte sind daher nur für den einen angegebenen Empfangsweg - Satellit oder Kabel oder Antenne - geeignet.

Obendrein wird in unterschiedlichen Frequenzspektren gesendet (siehe Tabelle). Allein dieser Umstand bedingt, dass die Sat-Geräte andere Tuner benötigen.

Für DVB-T hat das - im Vergleich mit der analogen Übertragung - eine interessante Konsequenz: Die Schwelle sinkt, unterhalb derer Störungen auftreten. Dafür werden Verfahren eingesetzt, die über die aus dem (kabelgebundenen) Internet bekannten Massnahmen zum Fehlerschutz hinaus gehen.

Weitere Eckwerte zu den Unterschieden finden sich in einer weiteren Übersicht.

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