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Nachrichten-Archiv Juli 2022

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28.7.2022 • Unterhaltungselektronik: Fernsehgeräte weiter im Abwind
Nach Angaben des Branchenverbandes gfu, basierend auf dem Handelsindex Hemix, wurden im ersten Halbjahr 2022 nur knapp 2,3 Mio. TV-Geräte verkauft. Das sind satte 17 Prozent weniger als im HJ 1/2021.
Für den Vorjahreszeitraum hatte die gfu einen Verkaufsrückgang um 14,6 Prozent auf 2,7 Mio. Stück gemeldet, der durch Preiserhöhungen um über 15 Prozent auf durchschnittlich 633 Euro fast aufgefangen werden konnte. „Aufgrund des um fast neun Prozent auf knapp 706 Euro gestiegenen Durchschnittspreises fiel der Umsatzrückgang um zehn Prozent auf 1,6 Milliarden Euro im Vergleich dazu geringer aus“, hebt die gfu nun hervor.
2019 - also vor dem Corona-Boom - hatte die gfu den Jahresumsatz mit Fernsehern bei 3,7 Mrd. Euro beziffert. Dass das auch 2022 erreicht werden kann, darf wohl infrage gestellt werden.
Statt der bisher üblichen Grafik zum gesamten TV-Markt fügt die gfu ihrer Presseinfo diesmal eine Darstellung des Umsatzes mit OLED-Produkten bei, um Positives vermelden zu können. Demnach wurde mit einem Zuwachs von 295.000 Stück (+13 nach +8 Prozent im HJ1/21)
Umsätze mit OLED-TVs im 1. Halbjahr. Unten: TV-Umsatz im 1. Halbjahr 2021
(klickbar, Grafiken: gfu).
aufgrund der genannten Preissteigerung ein Umsatzsprung von 29 (HJ 1/21: +22) Prozent auf 460 Mio. Euro erwirtschaftet. Displays über 50 Zoll tragen den Markt mit 55 Prozent nach Stückzahl und 73 Prozent nach Umsatz.
Quelle: Presseinfo der gfu vom 28.7.
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26.7.2022 • Niederlande: Frequenz-Neuordnung geht weiter
Die 2020 begonnene Neuordnung der niederländischen DAB+-Frequenzen geht weiter. Am Montag haben die Massnahmen für die Regionalensembles begonnen. Zuerst wechselte der Friesland-Mux von Block 9D nach Block 5A.
Im Weiteren wird die landesweite Abdeckung für Regionalradios von bisher 5 auf 7 Sendegebiete neu verteilt. Neben Friesland handelt sich um Groningen und Drenthe (Block 7C-Nord), Nordholland und Flevoland (8B), Overijssel (6A), Gelderland und Utrecht (12B), Südholland und Zeeland (5B) und Nordbrabant und Limburg (7C-Süd). Zugleich wird die Kapazität der einzelnen Ensembles von 18 auf 12 Sender reduziert, wodurch die Bandbreite von 64 auf 96 kbps steigt und die Klangqualität verbessert wird.
Die geänderte Frequenzplanung hatte außerdem Ressourcen für den zweiten nationalen Multiplex geschaffen, der seit dem 1. Mai 2022 sendet.
Hintergrund sind u.a. Absprachen mit Deutschland über die Frequenznutzung, die bis zum 1. September umgesetzt sein müssen. Bereits im Juli/August 2020 hatten die Bremer und die Hamburger DAB+-Ensembles deshalb neue Frequenzen beziehen müssen.
Quelle: Meldung von radiowereld.nl vom 25.7. | Hintergrund: DAB+ in den Niederlanden.
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25.7.2022 • DVB-T2 HD: FreenetTV dreht erneut an der Preisschraube
Zwei Jahre nach der letzten Erhöhung kündigt FreenetTV wiederum eine Preissteigerung an. Ab dem 1. September (Neukunden) bzw. dem 1. Dezember (Bestandskunden) werden dann monatlich 7,99 Euro fällig und der Monatspreis wird um gut 14 Prozent über dem bisherigen liegen. Das meldet heute Digitalfernsehen.
Der aktuelle Monatspreis besteht seit Mai 2020, als die Gebühr von 5,75 auf 6,99 Euro um fast 22 Prozent hochgeschraubt wurde. Die Verteuerung um über 20 Prozent wurde seinerzeit mit „gestiegenen Kosten unter anderem für Programminhalte, Technik und Standorte, Strom und Personal“ begründet. Damals hatte der Betreiber Media Broadcast gut 1,02 Mio. Haushalte unter Vertrag. Bis November 2020 war deren Zahl um fast 100.000 auf noch 942.000 Haushalte gefallen. Im Mai 2021 meldete man nur noch 868.000 Umsatzbringer. Gerade wegen der vorherigen Preiserhöhung sei das „erwartungsgemäß“ gewesen und das Paket profitabel.
Ende 2021 spekulierte Media Broadcast um Neukunden: Sobald Mitte 2024 Kabel-TV nicht mehr auf die Miete umgelegt werden darf, steht bis zu 12 Mio. Mieterhaushalten ein Wechsel des Empfangsweges frei.
Quelle: Meldung von DF vom 25.7. | Hintergrund: FreenetTV, DVB-T2 HD.
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25.7.2022 • Digitalradio: MDR kann mit weiteren Standorten planen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Genthin, Jessen und Stendal sind drei neue Standorte für den sachsen-anhaltinischen DAB+-Mux des MDR (Block 6B). Sie sind mit jeweils 2 kW Maximalleistung in der aktuellen Senderliste der Bundesnetzagentur eingetragen.
Quelle: BNetzA-Liste vom 25.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Sachsen-Anhalt.
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25.7.2022 • Digitalradio: Zweiter Standort für Dresden-Ensemble?
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Das in der Vorbereitung stehende lokale Privatradio-Ensemble für Dresden kann über einen zweiten Senderstandort verfügen. Für den Block 8C ist neben dem Standort Wiener Platz jetzt auch der höher gelegene Fernsehturm Wachwitz mit 2 kW koordiniert. Das geht aus der aktuellen Standort-Liste der Bundesnetzagentur hervor.
Quelle: BNetzA-Liste vom 25.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Sachsen.
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22.7.2022 • Digitalradio: Neue SWR-Sendeanlage für Baden-Württemberg
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der SWR hat gestern sein DAB+-Ensemble für den Norden Baden-Württembergs am Standort Waldstetten Gmünd aufgeschaltet. Die maximal 2 kW Sendeleistung verbessern den Empfang des Block 9D in Schwäbisch Gmünd und Waldstetten sowie entlang der Rems (B29) zwischen Aalen und Schorndorf.
Quelle: Meldung des SWR vom 21.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Baden-Württemberg.
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21.7.2022 • Digitalradio: Femotion bald in Bremen und Sachsen? (2)
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Ankündigung, Femotion „bald auch in Bremen + Bremerhaven (08/22) und in Sachsen (10/22)“ über DAB+ zu verbreiten, war wohl etwas vollmundig. Nach aktuellen Berichten in Medien und Foren hat Teutocast den Text der Broschüre geändert. In der neuen Auflage heißt es nur noch, der Sender sei „bald auch in: Sachsen (10/22)“ zu hören. Der Hinweis auf Bremen wurde entfernt. Offenbar liegt keine Zulassung für das Bundesland vor.
Quelle: Sender-Präsentation | Hintergrund: Programme in Bremen, Sachsen.
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20.7.2022 • Katastrophenschutz: 2. Warntag am 8. Dezember
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kündigt den zweiten bundesweiten Warntag für den 8. Dezember an.
Um 11 Uhr sollen alle Behörden und Einsatzkräfte zeitgleich unterschiedliche Warnmittel aktivieren. Ziel sei es, über die unterschiedlichen Warnmittel in Gefahrensituationen zu informieren und auf den Bevölkerungsschutz aufmerksam zu machen, heißt es in einer Presseinfo des BBK.
Behördenchef Ralph Tiesler und Bundesinnenministerin Nancy Faeser heben dazu ausdrücklich den kürzlich per Bundesverordnung eingeführten Mobilfunkdienst Cell Broadcast heraus. Damit können die Behörden zeitgleich SMS an alle eingeloggten Mobilfunk-Geräte versenden. Das soll die bisherigen Warnmittel ergänzen, unter denen auch der Rundfunk genannt wird.
Der Rundfunk - einschließlich des DAB+-Verfahrens EWF - hatte sich beim ersten Warntag 2020 im Gegensatz zum Mobilfunk und anderen Plattformen als stabiles System erwiesen.
Warntag 2020: Warnmeldung auf einem DAB+-Radio (Foto: dehmedia; klickbar).
Quelle: Presseinfo des BBK vom 19.7. | Hintergrund: DAB+ und EWF.
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20.7.2022 • Digitalradio: Femotion bald in Bremen und Sachsen? (1)
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Femotion Radio kündigt seinen Sendestart „bald auch in Bremen + Bremerhaven (08/22) und in Sachsen (10/22)“ an. Diese Aussage findet sich in einer PR-Broschüre des Vermarkters Raudio.biz. Beide gehören zur Teutocast-Gruppe.
Die Leipziger Radiogruppe hatte den Sender für die Frauen-Zielgruppe im Mai nach einem Jahr im 2. DAB+-Bundesmux in den NRW-Mux verlagert. Auf die kürzliche Zulassung für Sachsen folgt nun die Ankündigung des Sendestarts für den landesweiten Sachsenmux für Oktober. Zuvor waren bereits der Juni und die „Jahresmitte“ kolportiert worden.
Quelle: Sender-Präsentation | Hintergrund: Programme in Bremen, Sachsen.
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16.7.2022 • Österreich: KommAustria schreibt drei DVB-T2-Muxe aus
Österreichs Medienbehörde KommAustria hat die nationalen Multiplexe D, E und F für das digitalterrestrische Fernsehen neu ausgeschrieben; die bisherigen Zulassungen enden 2023. Die Ausschreibung erfolgt ausdrücklich für den Sendestandard DVB-T2, schließt jedoch einen perspektivischen Technik-Wechsel nicht aus.
So wird zwar vorgegeben, dass alle dem DVB-T2 Standard entsprechenden Empfänger die Ausstrahlungen empfangen müssen. Gleichzeitig wird von den Bewerben aber erwartet, dass „ein mögliches Übergangsszenario auf effizientere Standards wie HEVC, VVC oder 5G Broadcast, das sich an den Bedürfnissen der Konsumenten und der Rundfunkveranstalter orientiert, vorhanden ist“.
Von daher wäre eine Umstellung von der bisherigen überalterten Technik (Codierung mit MPEG-4/H.264, Bildauflösung 720p oder 1080i) z.B. auf die international gebräuchliche Kombination des Codecs HEVC/H.265 mit der Bildauflösung 1080p wohl durchaus erwünscht, um eine „möglichst hochwertige Qualität“ zu erreichen. Dass heute bereits ein Umstieg auf den 5G-Standard auch nur grob geplant werden könnte, erscheint jedoch wegen der fehlenden regulatorischen Grundlagen unwahrscheinlich. In den Bereich fällt auch eine mögliche Frequenzauktion.
DVB-T wurde im Nachbarland zwischen 2006 und 2011 eingeführt. Schon im April 2013 begann die Ersetzung durch DVB-T2, die im Oktober 2017 beendet wurde. Seither wird die Kombination kostenpflichtiger und kostenloser Programme über die Plattform SimpliTV vermarktet, die von der ORF-Tochter ORS betrieben wird. Neben den drei ausgeschriebenen Multiplexen für Privatprogramme senden der ORF national im Mux-A und weitere nationale Privatsender im Mux-B, während der Mux-C für regionale bzw. lokale Stationen bestimmt ist.
Quellen: Ausschreibung, Auswahl-Grundsätze, Erläuterungen vom 15.7. | Hintergrund: DAB+ in Österreich.
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15.7.2022 • Digitalradio: BLM vergibt DAB+-Platz für München-Mux
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Mit seiner geplanten „Kult“-Welle ist Radio Gong Gewinner des Rennens um einen Platz im Münchner DAB+-Lokalensemble. Der Medienrat der bayerischen Medienanstalt BLM sprach gestern eine Zuweisung bis zum 23. Juni 2032 aus. Die BLM nennt als Zielgruppe des 24/7-Kanals die 19- bis 59jährigen, die sich für lokale Informationen, Kunst und Kultur in München interessieren. Für den Programmplatz im Block 11C hatten sich fünf Interessenten gemeldet.
Quelle: Presseinfo der BLM vom 14.7. | Hintergrund: Lokalprogramme, Privatradios in Bayern.
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15.7.2022 • Großbritannien: 4. Small-Scale-Runde läuft, 5. geplant
Die britische Medienbehörde Ofcom hat gestern die Vergaberunde 4 für 29 weitere lokale Sendegebiete nach dem Small Scale DAB+-Konzept gestartet. Veranstalter können sich bis Mitte Oktober um Lizenzen für Teilgebiete Schottlands, Nordirlands, Wales und Englands bewerben.
Das Interesse, lokale Radios mit DAB+ kostengünstig in die Luft zu bringen, ist bemerkenswert: Von den 72 Sendegebieten, die in den bisher drei Runden ausgeschrieben wurden, gab es nur für drei Regionen keine einzige Bewerbung. Für 2023 ist bereits eine fünfte Vergaberunde in der Vorbereitung. Dabei geht es um 32 Sendegebiete für London und Umgebung und den Südosten des Landes. Insgesamt sind rund 200 lokale Sendegebiete vorgesehen.
Quelle: Meldung von radio today, Presseinfo von Ofcom vom 14.7., Zwischenbilanz vom 22.5. | Hintergrund: DAB+ in Großbritannien.
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14.7.2022 • Digitalradio: NRW-Privatmux plant Sendenetz-Optimierungen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Für etliche Sendeanlagen des landesweiten Multiplexes der NRW-Privatradios sind Erhöhungen der Sendeleistung und drei neue Sendeanlagen vorgesehen. Wie Antenne NRW auf Facebook mitteilt erfolgen die Änderungen „voraussichtlich ab 1.9.“ und betreffen diese Standorte:
Erhöhungen der Sendeleistung
Aachen von 3,2 kW auf 5 kW Dortmund von 6,3 auf 10 kW
Düsseldorf von 3,2 kW auf 5 kW Ebbegebirge von 5 auf 10 kW
Köln von 6,3 kW auf 10 kW Münster von 5,6 auf 10 kW
Schöppingen von 5 kW auf 10 kW Wesel von 2,5 auf 10 kW
Neue Senderstandorte
Luegde mit 10 kW Wuppertal mit 10 kW
Bonn mit 10 kW *)

*) Der Standort Bonn ist nach früheren Mitteilungen bereits seit dem Sendestart Ende Oktober 2021 aktiv, jedoch mit geringerer Senderleistung.
Quelle: Facebook-Notiz von Antenne NRW vom 9.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in NRW.
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14.7.2022 • Digitalradio: Süderlügum sendet den Bundesmux 1
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Plattformbetreiber Media Broadcast hat den 1. nationalen DAB+-Multiplex am schleswig-holsteinischen Standort Süderlügum aufgeschaltet. Mit 1 kW Sendeleistung handelt es sich um einen Füllsender, der die Empfangsmöglichkeiten im Raum nördlich von Niebüll verbessern soll.
Quelle: Tweet von Media Broadcast vom 13.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Schleswig-Holstein.
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13.7.2022 • Digitalradio: LOHRO sendet digital für Rostock
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Nach Tests wurde heute das Lokalradio LOHRO im Rostocker Stadtmux aufgeschaltet. Gesendet wird im Block 10A vom Standort Rostock Kraftwerk mit maximal 2 kW Leistung und nach dem kostengünstigen Small Scale Konzept.
Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern hatte ausdrücklich vorgegeben, dass die „Plattform selbst und alle über die Plattform verbreiteten Programme nichtkommerziell sein“ müssen. Damit wurde klargestellt, dass nur der Rostocker Verein Kulturnetzwerk als Plattformbetreiber und dessen Lokalradio LOHRO als einziges Programm ins Boot kommen können.
Quellen: Rundfunkforum vom 13.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Mecklenburg-Vorpommern, Small Scale DAB+.
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13.7.2022 • Digitalradio: DAB+ legt bei Hörerzahlen deutlich zu
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 DAB+ ist der Gewinner der Media Analyse 2022 Audio II. Im Vergleich mit der vorherigen Studie hat DAB+ „auch unterjährig eine größere Bedeutung erhalten“: Die Nutzung im Weitesten Hörerkreis stieg von 24,5 auf 27,0 Prozent und bei den 30- bis 59jährigen Hörern sogar von 27,2 auf 30,1 Prozent.
Deutliche Gewinner sind laut den Angaben einige der exklusiv oder parallel zu UKW über DAB+ verbreiteten Sender. So gewannen Klassik Radio im Gebiet Berlin (62,5 Prozent), Rockland Radio (40,0 Prozent), Energy DAB+ national (37,6 Prozent) und weitere vier dieser Programme über 20 Prozent an Hörerschaft hinzu. Entsprechend stellt der Vermarkter Radiozentrale fest: „Und auch DAB+ als digitaler Empfangsweg gewinnt weiter an Bedeutung und steigert über alle Zielgruppen hinweg seine Tagesreichweite zweistellig.“
Nur 24,5 Prozent aller Altersgruppen (Vorstudie 25,4 Prozent - rückläufig) nennen Online Audio. Diese Plattform wird jedoch von den 14- bis 29jährigen von 43,9 (Vorstudie 37,2) Prozent überdurchschnittlich favorisiert.
Mindestens ein Radio- oder digitales Audioangebot nutzen 94,1 Prozent der Deutschsprachigen ab 14 Jahren. Die Verweildauer sank um fünf auf 249 Minuten täglich. Für die ma 2022 Audio II wurden Radiohörer zwischen September 2021 bis März 2022 befragt und 524 Audioangebote untersucht.
Nachtrag : Die DAB+-Zahlen kommentiert Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue mit Blick auf den Bundesmux 1: „Die erneut deutlich gewachsene Nutzung von DAB+ spiegelt einmal mehr auch die Erfolge beim Netzausbau wider. Digitalradio ist mittlerweile treibende Kraft im Audiomarkt.“ Antenne Deutschland stellt seine eigene „Absolut“-Programmmarke heraus, die zu den „Top-3-Gewinnern der aktuellen Studie“ gehöre.
Quellen: Bericht von radioszene (mit Statistiken), Presseinfos von agma, D-Radio, Antenne D vom 13.7. | Hintergrund: DAB+.
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12.7.2022 • Luxemburg: DAB+-Projekt um 6 Monate verlängert
„Wir haben ausgiebig bewiesen, dass die Luxemburger Lokalradios in der Lage sind eigenständig ein DAB-Netz zu betreiben“, kommentiert ein Mitarbeiter von Radio R.O.M. den Zwischenstand des laufenden DAB+-Pilotversuchs, der von der Medienbehörde SMC um sechs Monate verlängert wurde. Jedoch bleibe es dabei, dass kein weiteres Programm aufgeschaltet werden darf. Tests für die Zuführung anderer Programme sind daher nicht möglich. Weiteren Pläne der Behörde, um die elf Lokalradios des Landes auf DAB+ zu bringen, seien nicht bekannt.
Die Betriebskosten der Sendetechnik wurden nach dem ersten DAB+-Test von 2020 auf etwa 200.000 Euro pro Jahr geschätzt, berichtet das Radio MAG von Radio R.O.M. Diesen Betrag könnten die elf Lokalradios des Großherzogtums aber nicht aufbringen. Offenbar werden Förderungen erwartet; man frage sich daher, welche Wertschätzung ehrenamtliche Tätigkeit genieße. Denn auf der anderen Seite würde ein Radio der CLT UFA mit 15 und ein anderes Privatradio mit 7 Mio. Euro gefördert.
Ende 2020 war von einem Regelbetrieb für kommerzielle Sender ab dem Schuljahr 2021 die Rede. Das kam jedoch über die Ankündigung nicht hinaus.
Quellen: Radio Mag Nr.25 (7/22), Forums-Beitrag | Hintergrund: DAB+ in Luxemburg.
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11.7.2022 • Digitalradio: Ukrainisches Radio sendet für Bad Kreuznach
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Plattformbetreiber Milling Broadcast Services hat den öffentlich-rechtlichen Sender UA-1 aus der Ukraine im Bad Kreuznacher Mux (Block 12A) aufgeschaltet. Der niederschwellige Zugang ermögliche es den Ukrainern im Sendegebiet, sich über die Situation in der Heimat zu informieren - auch wenn etwa das Internet ausfalle. Dafür greift Plattformbetreiber Milling Broadcast das Signal von der Sat-Position 4,9 Grad Ost ab. Es handelt sich um die erste derartige Initiative in Deutschland.
Nachtrag : Die Versammlung der Medienanstalt RLP „hat bestätigt, dass die Verbreitung des Programms im DAB+-Projekt Bad Kreuznach zulässig ist“, bestätigte eine Sprecherin der MA RLP auf Anfrage von dehnmedia. Eine formale Zulassung sei hier nicht erforderlich, da es sich um ein öffentlich-rechtliches Programm handele.
Quellen: Eigene Recherche, Milling Broadcast Services vom 11.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Rheinland-Pfalz.
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8.7.2022 • Digitalradio: BLM-Medienrat vergibt München-Platz am 14. Juli
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Medienrat der bayerischen Landesmedienanstalt BLM wird in neuer Besetzung am 14. Juli erstmals über Sachfragen beraten. Auf der Tagesordnung steht u.a. die „Zuweisung von Übertragungskapazitäten“ (TOP 10) für den DAB+-Multiplex München. Auf die Ausschreibung für ein Programm im Block 11C hatten sich fünf Interessenten gemeldet.
Quelle: Tagesordnung für den 14.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Bayern.
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8.7.2022 • Australien: 5,8 Mio. Aussies hören Privatradios digital
Die Privatradios Australien (25,8 Mio. Einwohner) melden für 2021 einen Hörerzuwachs um 844.000 Personen auf 12 Mio. Davon empfingen knapp 5,8 Mio. (+24 Prozent) den Hörfunk digital. Die Nutzung der Privatsender mittels Streaming stieg um 34, die von DAB+ um 27 Prozent. Der Anstieg unter den 18- bis 24jährigen war 2021 mit 79 Prozent besonders hoch. In dieser Gruppe nutzt etwa jeder fünfte DAB+ (+63 Prozent).
Die GfK ermittelte diese Hörerzahlen. DAB+ in Australien - einschließlich der öffentlich-rechtlichen Wellen von ABC und SBS - ist wesentlich in den Ballungsräumen Sydney, Melbourne, Brisbane, Goldcoast, Perth, Adelaide, Canberra, Darwin und Hobart verfügbar.
Quelle: Meldung von AdNews vom 6.7. | Hintergrund: DAB+ in Australien.
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7.7.2022 • Digitalradio: Kanalwechsel für Ingolstadt-Mux
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Ingolstadt-Mux wird im Laufe des 12. Juli vom Block 11A auf den Block 6A umgeschaltet. Das geht aus Veröffentlichungen beteiligter Programme und den Einträgen bei ukwtv.de hervor. Unter dabplus.de wird das Ensemble bereits mit dem neuen Block 6A geführt. Zu erwarten ist, dass mit dem Kanalwechsel zugleich eine dritte Sendeanlage am Standort Eichstätt mit maximal 1 kW Leistung aufgeschaltet wird. Im Raum Ingolstadt ist dann ein Sendersuchlauf erforderlich. Netzbetreiber ist Bayern Digital Radio.
Nachtrag : Der Netzbetreiber BDR bestätigte am 11. Juli den Frequenzwechsel. Dieser sei erforderlich, weil Block 11A aufgrund internationaler Vereinbarungen für Österreich vorgesehen ist. Bei der Gelegenheit werden Optimierungen an den Sendeanlagen durchgeführt, wodurch sich die Versorgung von 73 auf 84 Prozent bzw. Indoor um 56.000 Einwohner erweitere. Von einer Aufschaltung am Standort Eichstätt ist nicht die Rede.
Quelle: Meldungen von Radio IN, Oldiewelle vom 6.7. | Hintergrund: Lokale Programme, Privatradios in Bayern.
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6.7.2022 • Digitalradio: Großstadtradio offiziell gestartet
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Großstadtradio, das seit April mit einem Musikprogramm im Berlin/Brandenburg-Mux (Block 12D) zu hören ist, hat jetzt den Sendebetrieb offiziell begonnen. Die Kombination aus Musik und Wort richtet sich an Hörer, „die die Vielzahl der kulturellen und gesellschaftlichen Angebote Berlins schätzt“, so der Veranstalter. Neben Nachrichten, Wetter- und Verkehrsinfos werden lokale und regionale News und Veranstaltungstipps angekündigt.
Quelle: Meldung von SLM vom 6.7. | Hintergrund: DAB+ in Berlin, Brandenburg.
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6.7.2022 • Digitalradio: Weitere Zulassungen für DAB+ in Sachsen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Medienrat der sächsischen Medienanstalt SLM hat gestern Radio Ostrock als elftes Programm des geplanten landesweiten DAB+-Multiplexes zugelassen. Der Ableger von Second Radio, der bereits im Freiberger Ensemble sendet, bekommt 66 Capacity Units auf „zunächst“ zehn Jahre.
Nach einer Ausschreibung von bis zu fünf Programmplätzen (294 CU) für den Chemnitzer Stadt-Multiplex aufgrund von „Interessensbekundungen kommerzieller Hörfunkveranstalter, ihre Programme auch in der drittgrößten Großstadt Sachsens verbreiten zu wollen“ vergab der SLM-Medienrat nur eine Zulassung für das Programm Megaradio Mix. Es sendet bereits in Berlin und Hamburg über DAB+, sächsische Zulassungen gibt es für die Region Leipzig und den Stadtmux Dresden.
Wann die genannten Multiplexe und die anderen neuen sächsischen DAB+-Angebote auf Sendung gehen können, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Quelle: Presseinfo der SLM vom 5.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Sachsen.
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5.7.2022 • Digitalradio: Empfang des SWR-Mux in Konstanz verbessert
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der SWR nimmt morgen den Senderstandort Konstanz in Betrieb. Der Empfang des DAB+-Muxes (Block 8A) im Stadtgebiet und entlang der B33 Richtung Radolfzell, dem Bodanrück, sowie entlang der B31 zwischen Meersburg und Ludwigshafen verbessert, teilt der Sender mit.
Für Baden-Württemberg kündigt der SWR für dieses Jahr noch die Aufschaltung an den Standorten Herbrechtingen und Waldstetten-Gmünd an. „2022/2023“ sollen Weinheim, Reutlingen und Elztal folgen.
Quelle: Presseinfo des SWR vom 5.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Baden-Wuerttemberg.
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4.7.2022 • Digitalradio: Allianz für digitale Audiotechnik gegründet
Die Radioveranstalter RTL und Regiocast (mit zusammen mehr als 40 Senderbeteiligungen) gründeten die gemeinsame RCTL GmbH in Berlin, um sich Medientechnologien für die Zukunft zu sichern. Denn Produktion, Vertrieb, Vermarktung und damit auch der Erfolg von Audio-Angeboten werden „zu einem entscheidenden Erfolgskriterium für die Zukunft der Branche“.
Bereits geplant ist der Einstieg in die Quantum Cast Digital GmbH. Das Leipziger Unternehmen entwickelte eine Plattform zur Verbreitung von Audioinhalten aus der Cloud via Streaming an Radiostationen.
Zusammenschluß und Einstieg stehen unter dem Vorbehalt der Behörden-Zustimmung.
Quelle: Presseinfo von RTL/Regiocast vom 4.7.
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4.7.2022 • Digitalradio: DAB+ dominiert Digitalradio in Bayern
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 DAB+ ist in Bayern der wichtigste digitale Ausspielweg für Radio. Laut der neuen Funkanalyse für das Bundesland haben 44 Prozent der Bevölkerung in Bayern Zugang zu DAB+-Empfängern. Der Anteil derjenigen, die Radio ausschließllich über UKW hören, fiel „deutlich unter die 50-Prozentmarke“, so die BLM zu der Studie, die morgen veröffentlicht wird.
Inzwischen nutzt jede dritte Person, die in Bayern und von Montag bis Freitag im Durchschnitt täglich Radio hört, DAB+. „Das sind täglich gut drei Millionen DAB+-Hörerinnen und -Hörer, also rund 150.000 mehr als im Vorjahr.“ Dabei führe DAB+ deutlich vor Webradio mit 1,9 Mio. Hörern, so die Medienanstalt.
15 Prozent aller Radiohörer im Freistaat nutzen ausschließlich DAB+, Weitere 12 Prozent hören nur digital über Sat, Kabel oder IP. Dieser Digitalanteil von jetzt 26,8 Prozent lag während des Lockdowns vor einem
Tagesreichweiten für digitales Radio in Bayern 2022 (Grafik: Kantar/BLM, klickbar).
Jahr bei 30,3 Prozent, weil Radio wieder verstärkt mobil und damit auch über UKW gehört wird, so die BLM.
„Wer den Zug in die Zukunft nicht verpassen möchte, muss spätestens jetzt die Weichen richtig stellen. Noch wird der größere Umsatzanteil zwar mit UKW gemacht. Aber das wird sich ändern“, kommentiert BLM-Präsident Torsten Schmiege die Ergebnisse.
Quelle: Presseinfo der BLM vom 4.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Bayern.
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2.7.2022 • Digitalradio: Betriebsversuch BaWü ist gestartet
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 In Baden-Württemberg ist der lange erwartete DAB+-Betriebsversuch mit Small Scale-Technik seit gestern auf Sendung. Bis Jahresende 2022 wird der niederschwellige kostengünstige Zugang zu DAB+ erprobt, der vor allem lokale und nichtkommerzielle Radiosender kostengünstig und digital „in die Luft“ bringen könnte.
Das erste Small Scale-Projekt mit einem Gleichwellenbetrieb, so Initiatorin Dana Diezemann (Regionalradio BW), sendet mit der Kurzkennung RRBW im Block 12B und zunächst vom Standort Abstatt-Happenbach mit 0,8 kW Leistung. In Kürze kommen die Standorte Stocksberg (Löwenstein) und Güglingen (je 2,5 kW maximal) dazu.
Der Sendebetrieb begann mit einem Infokanal, in dem eine Schleife mit Erkäuterungen zum Projekt gesendet wird. Mit bis zu 16 Kanälen soll die Übertragung von Sprache, Musik und Grafik sowie verschiedene Sendeparameter erprobt werden. Zum umfangreichen Testprogramm gehört u.a. die laut Diezemann neue Funktion, die schon bei DVB-T und
Das berechnete Sendegebiet
(Grafik: Regionalradio BW/DABlist).
DVB-T2 dafür sorgt, die Bandbreite eines Multiplexes bedarfsgerecht zwischen den einzelnen Kanälen zu verteilen. Vorgesehen sind ebenso Versuche zur temporären Regionalisierung einzelner Programme und ein regionaler EWF-Warnkanal. Mit Blick auf Empfangsgeräte sind Kompatibilitätstests mit Grafiken, Verkehrsdaten und Bewegtbildern angekündigt. Auch von einer Timeshift-Funktion ist die Rede, mit der ein Programm bis zu fünf Minuten „zurückgespult“ werden kann.
Lana Diezemann hatte bereits 2019 ein erstes Konzept für ein Small Scale-Sendenetz in Baden-Württemberg vorgelegt. Der nun begonnene sechsmonatige Betriebsversuch wurde von der Medienanstalt LfK zugelassen und die Frequenz im April 2022 von der BNetzA bereitgestellt.
Das baden-württembergische Projekt greift ebenso wie der Versuch im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach das Prinzip auf, mittels kostengünstiger Hardware und freier Software einen preisgünstigen Sendebetrieb zu ermöglichen. Im großen Maßstab erfolgreich praktiziert wird das bereits in der Schweiz und England.
Quellen: Diezemann im rundfunkforum am 1.7., RRBW-Infokanal vom 2.7. | Hintergrund: Programme, Small Scale in BaWü.
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1.7.2022 • Digitalradio: WDR beendet den Sendenetzausbau für DAB+
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Westdeutsche Rundfunk beendet den Ausbau seines DAB+-Sendenetzes: „Mit der Inbetriebnahme am Standort Biedenkopf ist das angestrebte Netz im DAB+ Kanal 11D nun komplett“, teilt der WDR mit. Von dem auf hessischem Gebiet nahe der Grenze zu NRW stehenden Sendemast des HR wird mit 1 kW Sendeleistung abgestrahlt. Dadurch wird der WDR-Mux „insbesondere in Bad Berleburg und Bad Laasphe störungsfreier empfangen“, teilt die Sendeanstalt mit. Die neue Antenne wird gemeinsam mit dem HR genutzt.
Quelle: Info des WDR vom 1.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in NRW.
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1.7.2022 • Digitalradio: HR verbessert Empfang in der Region Marburg
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Am Standort Sackpfeife (Biedenkopf) hat der Hessische Rundfunk die Antenne für seinen DAB+-Block 7B ersetzt und heute offiziell in Betrieb genommen. Die neue Antenne wurde auf 200 Metern Höhe des Funkmastes montiert. Gegenüber der Position des Vorgängers bringen zusätzliche 70 Meter Höhe bei gleicher Sendeleistung „deutliche Empfangsverbesserungen im Landkreis Waldeck-Frankenberg von Korbach mit dem Edersee im Norden, in der Region Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf, bis hinein in den Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen“. Die neue Antenne wird gemeinsam mit dem WDR genutzt.
Quelle: Info des HR vom 1.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Hessen.
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1.7.2022 • Digitalradio: München-Mux jetzt auch von Isen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Bayern Digital Radio (BDR) hat am Standort Isen östlich von München die dritte Sendeanlage für das Münchner Privatradio-Ensemble im Block 11C in Betrieb genommen. Laut BDR wird damit der Empfang in den Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg optimiert. Der Lokalmux versorge rund 2,76 Mio. Einwohner, von denen für etwa 2,35 Mio. eine Zimmerantenne ausreiche. Der Versorgungsgrad wird mit 80,3 Prozent (indoor) bzw. 94,4 Prozent (mobil) angegeben.
Quelle: Presseinfo von BDR vom 1.7. | Hintergrund: Programme, Privatradios in Bayern.
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1.7.2022 • Digitalradio: DAB+ ist attraktiv für Zielgruppen-Werbung
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 DAB+-Hörer schalten öfter Privatsender ein als UKW-Hörer. So nutzen 53 Prozent von ihnen eher Privatsender, während 51 Prozent der UKW-Nutzer eher ARD-Wellen und Deutschlandradio einschalten. Das stellt eine aktuelle Zielgruppenstudie der Hamburger Agenturgruppe pilot für ad.audio, die Werbetochter von Antenne Deutschland, fest.
Weil Radio, digital wie analog, vorwiegend am Morgen und im Auto gehört wird, scheint es konsequent, dass sich die Hörgewohnheiten kaum unterscheiden: Musik präferieren 25 Prozent der DAB+-Klientel. Bei Morningshows und Nachrichten liegt UKW mit je 19 Prozent vorn. Diese Werte liegen nur 1 Prozent über dem des anderen Ausspielweges (Grafik klickbar).
„Interessante Potenziale“ für die werbetreibende Wirtschaft bieten laut der Studie vor allem die DAB+-Hörer. Sie haben ein überdurchschnittliches Einkommen, großes Interesse an digitalen Produkten und „eine ausgeprägte Marken- und Luxus-Affinität“.
Quelle: Presseinfo von Pilot vom 30.6., Präsentation zur Studie | Hintergrund: DAB+.
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1.7.2022 • Frequenzen: „Call to Europe“ fordert den Erhalt von UHF
Terrestrik 57 Unternehmen und Institutionen der Bereiche Rundfunk und Kultur aus 17 europäischen Ländern (Grafik klickbar) machen sich mit einem gemeinsamen „Call to Europe“ für den Erhalt des UHF-Restbandes stark. Die Frequenzen zwischen 470 und 694 MHz (Kanäle 21 bis 48) sollen auch nach 2030 für den Rundfunk (DVB-T2 oder 5G Broadcast) und PMSE-Dienste erhalten bleiben. Entsprechend soll der Mobilfunk keine weiteren UHF-Frequenzen bekommen.
Im Vorfeld der Entscheidung über die Zukunft des Frequenzbandes während Weltfunkkonferenz (WRC-23) im November 2023 wird festgestellt: „Auf dem Spiel steht die Zukunft der meistgenutzten TV-Infrastruktur in Europa – 80 Millionen oder 43 % der Haushalte in der Europäischen Union sehen über digitales terrestrisches Fernsehen fern – und von Produktionen für Kultur, Medien und Veranstaltungen aller Art.“ Es handele sich u.a. um Funkmikrofone und In-Ear-Monitore, ohne die heute kein Konzert- oder Konferenzveranstalter auskommt.
„Ohne den Zugang zu diesem Spektrum werden Kultur, Inhalteproduktion und terrestrisches Fernsehen nicht mehr wie bisher möglich sein“, warnen die Unterzeichner.
Zu den Unterzeichnern aus Deutschland gehört die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen, in der sich ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast, die Medienanstalten, SOS – Save Our Spectrum, Sennheiser, Vaunet, ZDF und ZVEI zu diesem Thema zusammengeschlossen haben.
Hinweis : PMSE steht für Program Making and Special Events (Produktionsfunk).
Nachtrag : Dem Aufruf haben sich inzwischen weitere Verbände und Institutionen aus Österreich, Frankreich und Spanien angeschlossen.
Quelle: Presseinfo der Allianz vom 30.6. (mit Wortlaut des Call) | Hintergrund: Kampf um UHF.
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1.7.2022 • Digitalradio: D-Radio reduziert „Energiefress-Maschine“ UKW
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 In der Debatte um einen UKW-Ausstieg geht Deutschlandradio weiter in Vorleistung gegenüber der ARD und den Privaten. Am 30. Juni schaltete die öffentlich-rechtliche Anstalt wie angekündigt sieben weitere UKW-Sendeanlagen an sechs Standorten ab. Seit 2018 wurden damit 31 UKW-Sendeanlagen an 22 Standorten - also jeder zehnte UKW-Sender außer Betrieb genommen. Deutschlandradio betreibt noch mehr als 270 UKW-Sender.
Vor Ort können die Hörer neben dem Deutschlandfunk und Dlf Kultur auch die Digitalkanäle Dlf Nova und Sonderkanal Dokumente&Debatten sowie 9 Privatsender im nationalen DAB+-Ensemble (Block 5C) und eine Vielzahl weiterer Programme in digitaler Qualität empfangen.
Abgeschaltet wurden die UKW-Senderanlagen an folgenden Standorten:
Deutschlandfunk: Dessau (107,1 MHz), Eschwege (100,6 MHz), Hofgeismar (106,9 MHz) und Pforzheim (89,2 MHz).
Deutschlandfunk Kultur: Bad Camberg (88,6 MHz), Gießen (107,5 MHz) und Pforzheim (95,2 MHz).
Hintergrund des UKW-Ausstiegs von D-Radio ist einerseits der Mangel an UKW-Frequenzen, der die öffentlich-rechtliche Anstalt ohnehin an der Erfüllung ihres bundesweiten Versorgungsauftrags hindert. Das kann über DAB+ umgesetzt werden, wo die Versorgung über den bundesweiten DAB+-Block 5C bis Ende 2022 von derzeit 156 auf 161 Senderanlagen für 97 Prozent der Bevölkerung ausgebaut wird.
Andererseits ist die Ausstrahlung über DAB+ „durch den niedrigeren Stromverbrauch um rund ein Drittel wirtschaftlicher als über UKW“, so Deutschlandradio kürzlich. D-Radio betreibt immerhin mehr als 280 UKW-Sender! Die Anstalt hatte 2017 das Sparpotenzial durch den UKW-Ausstieg auf bis zu 14 Mio. Euro jährlich berechnet. Das sind immerhin fast 7 Prozent des Jahresetats von rund 249 Mio. Euro (2020).
Mehrere Studien hatten das auch für andere Sender nachgewiesen. So könnte z.B. der Bayerische Rundfunk durch den Verzicht auf UKW zugunsten von DAB+ für jedes seiner landesweiten Radios bis zu 75 Prozent der Energie einsparen. Zusätzliche Bedeutung bekommt die Ersetzung von UKW durch DAB+ auch wegen der aktuellen Verteuerung der Energie und der damit
Bundesmux 1 - Netzausbau 2022 (MB-Grafik klickbar).
Energiesparen mit DAB+ beim BR
(BR-Grafik klickbar).
verbundenen Kostenexplosion für beide Ausspielwege.
„Wir werden uns auf Dauer zwei terrestrische Verbreitungswege nicht leisten können. Die Zeichen stehen deutlicher darauf als noch vor zwei, drei Jahren“, so kürzlich Intendant Stefan Raue. Der „Energiefress-Maschine UKW“ muss sich D-Radio auch entledigen, um Sparauflagen zu erfüllen: Die KEF will dem Deutschlandradio und allen ARD-Wellen ab 2030 die Verbreitungskosten nur noch für DAB+ zugestehen. UKW ist dann nicht mehr finanziert.
Den Entscheidungsbedarf zum UKW-Ausstieg bezieht Raue dennoch nicht nur auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Auch immer mehr private Anbieter sehen das so, hinzu kommt, dass der Werbemarkt für sie ja auch nicht einfacher geworden ist. Politik und Radioanbieter müssen daher gemeinsam überlegen, wie Unterstützung für den Umstieg organisiert werden kann.“
Quelle: Presseinfo von D-Radio vom 8.4., Senderlisten DLF, Dlf Kultur | Hintergrund: UKW-Ausstieg, Sparpapier von D-Radio.



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