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Nachrichten-Archiv Mai 2020

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29.5.2020 • Österreich: Radio RU ist in Wien auf Sendung
Im Wiener DAB+-Mux (Block 11C) ist jetzt das im März zugelassene Radio RU auf Sendung gegangen. Das berichtet radioszene.de
Derzeit sei nur Musik mit Hits, Oldies und russischem Pop zu hören. Die Wortanteile - vorwiegend in russischer, aber auch deutscher und englischer, Sprache - sollen erst später und dann täglich ab 21 Uhr dazu kommen. Die Veranstalter glauben aufgrund des Alleinstellungsmerkmals der Sprache an Gewinne schon im ersten Sendejahr, heißt es weiter. Jedoch verweist der Mux-Betreiber RTG bezüglich Mega Radio auf russische Inhalte „des russischen Senders 'SNA Radio'. Die Zulieferung beläuft sich auf 50% bis 100%.“
Es handelt sich um das letzte bisher zugelassene der insgesamt 13 Programme im Citymux. Zwei weitere Programmplätze nutzt zur Zeit der Betreiber Radio Technikum für permanente Durchsagen zu Corona in deutscher Sprache und einer internationalen Version. Ein weiterer Programmplatz ist dem Anbieter AT Media Holding zuerkannt, das jedoch seit dem Sendestart des Multiplexes am 3. April 2018 als „in Vorbereitung“ bezeichnet wird.
Quelle: Meldung von radioszene vom 29.5. | Hintergrund: DAB+ in Wien.
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29.5.2020 • Digitalradio: NRW-Ausschreibungen noch 2020 möglich?
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Laut einem Bericht hat die Bundesnetzagentur dem Bundesland NRW inzwischen Frequenzen bereit gestellt. Nun muss die Staatskanzlei diese der Medienanstalt LfM zuweisen. Die LfM gehe davon aus, dass das im August erfolge. Danach kann eine Ausschreibung auf den Weg gebracht werden.
Die LfM hatte nach mehrfachen Ankündigungen im März 2019 zwei landesweite Bedeckungen beantragt, von denen eine regionalisierbar konzipiert wurde. Wieviele und welche Frequenzen NRW die BNetzA freigegeben hat, ist nicht bekannt. Koordiniert ist laut BNetzA-Liste nur der Block 9A.
Die LfM wurde von neuen Veranstaltern kritisiert, die ihre Vorschläge z.B. für Ballungsraum-Multiplexe ignoriert sahen. Zuvor war ein Regionalisierungskonzept der LfM an den 44 Lokalradios gescheitert. Deren Widerstand hat die Einführung von DAB+ auf Landes-, regionaler und lokaler Ebene jahrelang verhindert. In der Konsequenz kann Domradio (als einziges NRW-Privatradio im WDR-Mux präsent) nach Ende des mehrfach verlängerten Projektes nicht bruchlos in den Regelbetrieb wechseln, sondern muss Ende Juni bei DAB+ abschalten.
Quelle: Meldung von satellifaxvom 29.5. | Hintergrund: DAB+, Privatradios in NRW.
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28.5.2020 • Digitalradio: Allgäu-Mux kommt jetzt auch vom Pfänder
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Allgäu-Multiplex im Block 8B wird nun seit heute Mittag auch am österreichischen Senderstandort Pfänder ausgestrahlt - vier Wochen vor dem avisierten Termin Anfang Juli. Das Empfangsgebiet wird damit auf den Südosten Baden-Württembergs mit dem Bodenseeraum (und Teilen Österreichs und der Schweiz) erweitert.
Damit wird auch der Einzugsbereich des in Baden-Württemberg beheimateten Programms Donau3FM versorgt und dessen Zuschaltung steht wohl nichts im Wege. Netzbetreiber Bayern Digitalradio geht zugleich den angekündigten Weg, diesen Multiplex bis 2024 zum Zweiländer-Mux „Allgäu Donau-Iller“ auszubauen. Für Gebiete im Nachbarland hatte die Bayern-Medienanstalt BLM im Endausbau zwischen 45 und 84 Prozent Versorgung im Mobil-Modus in Aussicht gestellt.
Durch den Ausstieg zweier Programme und die geplante Aufschaltung von RSA Westallgäu wird ab Juli eine Sendekapazität vakant. Eine Ausschreibung für zwei Programmplätze, an der sich Veranstalter aus beiden Bundesländern beteiligen konnten, lief bis Mitte April.
Nachtrag : Donau3FM bestätigt inzwischen auf seiner Website die Aufschaltung in diesem Mux. Damit wird das Sendegebiet im Süden Baden-Württembergs - zusätzlich zum baden-württembergischen Privatmux (Block 11B) - und nach Bayern hinein erweitert.
Quellen: Radio AllgäuHit Online vom 28.5., BDR-Presseinfo vom 29.5.
Hintergrund: DAB+, Privatradios in Bayern; DAB+, Privatradios in BaWue.
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27.5.2020 • Österreich: Neue Sendeanlagen für den landesweiten Mux
Fast genau ein Jahr nach dem Sendestart am 28. Mai 2019 wird das Sendegebiet des landesweiten Privatradio-Multiplexes für Österreich erweitert. Seit gestern werden die zehn Programme auch von den Standorten Rechnitz (Block 8A) und Bruck (Mugel; Block 5D) aus gesendet. Die Versorgung steigt von 77 auf 79,8 Prozent der rund 8,7 Mio. Österreicher.
Laut dem Verein Digitalradio Österreich sind jetzt „mehr als 1,2 Millionen
Aktueller Ausbaustand (Karte vom DAB-Verein klickbar).
Radiohörerinnen und -hörer in Österreich in den Sendegebieten erreichbar“ und besitzen DAB+-Empfänger. „Insbesondere das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut geeignet, diesen erweiterten Werbekanal zu nutzen“, stellt Vereins-Geschäftsführer Matthias Gerwinat aus Sicht der Programmveranstalter heraus.
Damit wurde die Phase 3 des beschleunigten Netzausbau trotz Corona planmässig fortgesetzt. Zum Abschluß des Netzausbaus sollen die Sendeanlagen Klagenfurt (Dobratsch) und Wolfsberg (Koralpe) laut Planung am 25. August in Betrieb gesetzt werden. Die Versorgung erreicht dann über 14 Sendeanlagen indoor 62,58 Prozent und mobil 83,46 Prozent der Bevölkerung des Nachbarlandes (siehe klickbare Karte von KommAustria).
Quelle: Presseinfo des DAB-Vereins vom 27.5. | Hintergrund: nationaler DAB+-Mux.
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25.5.2020 • Frequenzen: Jazzradio gibt UKW für Rostock auf
Terrestrik Laut Meldungen hat das in Berlin produzierte JazzRadio die Lizenz für die Ausstrahlung im Raum Rostock über UKW 105,6 MHz zurück gegeben. Der Sender trage sich nicht mehr, bestätigte Geschäftsführer Julian Alitt gegenüber radiowoche. Inwieweit der Rückzug aus Rostock durch Corona beeinflußt oder bestimmt ist, geht aus der Meldung nicht hervor.
Obwohl der Hörfunk angesichts der Corona-Krise teils sogar steigende Hörerzahlen aufweist, sind bei vielen Privatsendern die Werbeeinnahmen eingebrochen - im April im Schnitt um rund 40 Prozent. Gerade lokale Sender, hinter denen keine größeren Medienunternehmen stehen, dürften besonders bedroht sein: Sie haben geringe Reserven und Einsparungen sind gerade bei den teuersten Bereichen - Personal und Verbreitung - kaum möglich.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wurden aus Mecklenburg-Vorpommern Aktivitäten der Politik oder der Landesmedienanstalt nicht bekannt, um dem privaten Rundfunk mit Förderungen zu helfen.
Quelle: Meldung von radiowoche vom 24.5.
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23.5.2020 • Digitalradio: Feuer am BR-Sendemast in Freimann
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Ein Brand auf dem Gelände des Bayerischen Rundfunks in München-Freimann hat den dortigen Sendeturm „außer Funktion“ gesetzt.
Dazu veröffentlicht der BR widersprüchliche Informationen: Obwohl der Kabelschacht „auf voller Länge verkohlt und außer Funktion“ ist, seien „keine größeren Folgen für die Sendeleistung zu erwarten“. Aber: „Der Empfang von DAB könnte im Bereich München Nord allerdings gestört sein“, teilt der BR weiter mit. Betroffen sein könnten der landesweite BR-Mux (Block 11C), der Oberbayern/Schwaben-Mux (Block 10A) sowie Test-Multiplexe.
Der Turm - eine Stahlkonstruktion - „steht aber noch“. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Brandmeldung soll durch einen Rauchmelder ausgelöst worden sein. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen und leistete dann Nachlöscharbeiten. Die Polizei ermittelt die Ursache des Brandes.
Nachtrag : Nach späteren Angaben des BR geht die Polizei von Brandstiftung aus. Angenommen werden die „Verbindung zu einer ganzen Serie von ähnlichen Brandstiftungen im Bundesgebiet“. Nachdem im Internet zu Anschlägen auf Infrastruktureinrichtungen aufgerufen worden sei „geht die Polizei von einer politisch motivierten Tat aus dem linken Spektrum aus“.
Quelle: Meldungen des BR vom 22.5. um 8.06 h, 18.15 h und vom 25.5. | Hintergrund: DAB+ in Bayern.
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23.5.2020 • Rundfunkbeitrag: CDU-Gegenwind für Haseloff
Gegenwind für die vom Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts Reiner Haseloff (CDU) angestrebte Verhinderung der Rundfunkbeitrags-Erhöhung kommt aus dessen eigener Partei. Medien zitieren u.a. Sachsens Landeschef Michael Kretschmer: „Die empfohlene Gebührenerhöhung von 17,50 auf 18,36 Euro fällt viel moderater aus, als man hätte erwarten müssen. Sie ist sachgerecht und sollte so beschlossen werden.“ Kulturstaatsminsterin Monika Grütters sagte, die Erhöhung „ist nicht etwa Ausdruck politischer Beliebigkeit. Wegen seines Informationsauftrags, wegen der Berücksichtigung von Minderheiten und wegen seines Kulturauftrags sollten wir den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gerade jetzt den Rücken stärken.“ Damit stellte sich Grütters gegen eine Gruppe der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
Auch Thüringen gilt als Wackelkandidat, wo die CDU gegen den Staatsvertrag über den neuen Rundfunkbeitrag stimmen könnte. In beiden Bundesländern darf sich die CDU der Schützenhilfe der AfD sicher sein.
Der Staatsvertrag, der die erste Beitragserhöhung seit 2009 beinhaltet, kann nur in Kraft treten, wenn die Landtage aller 16 Bundesländer Zustimmungsgesetze verabschieden.
Quellen: Bericht von Infosat vom 22.5. | Hintergrund: Rundfunkbeitrag ab 2021.
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22.5.2020 • ARD: Gemeinsames „Kulturangebot“ soll Content bündeln
Terrestrik Acht der neun ARD-Anstalten wollen ihre kulturellen Inhalte ab 2021 in einem „Kulturangebot“ auf einer vom MDR betreuten Plattform bündeln und propagieren. Sie stellen dafür 5 Mio. Euro bereit, die anderswo gestrichen werden. Die Gremien der Anstalten müssen noch zustimmen. Der Bayerische Rundfunk beteiligt sich nicht.
Eine „vielfältige, digitale Heimat für Kulturbegeisterte“ kündigte der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow an. Sie soll Inhalte von Radio und TV sowie Aktivitäten der ARD-Ensembles „in ganz Deutschland besser auffindbar und zugänglich“ machen. Das auch über die Audiothek und die Mediathek der ARD. Die Redaktion soll zudem „auch originär neue Inhalte und innovative Formate entwickeln“. Das Projekt werde seit 2019 diskutiert, so die ARD. Der zugestandene 5 Mio. Euro-Etat dürfte, nach Abzug von Personal- und Sachkosten und Urheberrechts-Abgeltungen, allerdings kaum für Eigenproduktionen reichen. Das Budget fällt zudem weit hinter die 60 Mio. Euro zurück, mit der ARD und ZDF die Produktionstätigkeit des Jugendangebots „Funk“ möglich machen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff (CDU) hatte von den ARD-Intendanten kürzlich einerseits weitere Sparmassnahmen, andererseits die Einrichtung einer ARD-Einrichtung in Halle verlangt. Haseloffs Vorstoß wurde so interpretiert, dass er die Landtags-Zustimmung zur Erhöhung des Rundfunkbeitrags von der Ansiedlung abhängig macht. Diese Kopplung hatte BR-Intendant Ulrich Wilhelm als verfassungswidrig kritisiert.
Nachtrag : Der Fachdienst dwdl zitiert einen BR-Sprecher zur Ablehnung des Senders: „Die Haltung des BR ist unverändert. Es geht uns um verfassungsrechtliche Grenzziehungen, die einzuhalten sind.“
Quelle: Presseinfo der ARD, dwdl vom 20.5.
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21.5.2020 • Digitalradio: Spekulationen um Netzausbau für Bundesmux 1
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Unter Berufung auf „gut informierten Kreise“ wird um einen kräftigen Ausbau des Sendenetzes für den nationalen DAB+-Multiplex spekuliert. Noch für dieses Jahr ist von 18, für 2021 von weiteren fünf Sendestandorten die Rede. Treiber des Netzausbaus sei Deutschlandradio.
Media Broadcast betreibt für die Programmplattform zur Zeit 140 Sendeanlagen mit vier Wellen des Deutschlandradios und neun Privatradios. Deutschlandradio hatte schon 2015 einen Netzausbau auf 200 Sendeanlagen bis 2020 propagiert. Bis 2023 waren weitere 23 Senderstandorte angedacht.
Über die Mehrkosten der neuen Sendeanlagen müssen sich die Privatradios und D-Radio einig sein. Gleichwohl könnte Corona die Planung bremsen. Wegen des Einbruchs bei den Werbeeinnahmen
Der Planungsstand 2015
Grafik: D-Radio (klickbar).
könnten die Privatradios auf Ausbaupause schalten, um ihre Ausgaben zu senken.
Platzt auf der anderen Seite die Erhöhung des Rundfunkbeitrages, wäre möglicherweise der Finanzierungsanteil von Deutschlandradio betroffen - obwohl die Anstalt den DAB+-Ausbau durch Abschaltung weiterer UKW-Sendeanlagen zumindest teilweise gegenfinanzieren will. Die Sendeanstalt steht zudem unter Spardruck: Die KEF gesteht der ARD und dem Deutschlandradio für die Radioverbreitung künftig nur noch Mittel in Höhe der Sendekosten für DAB+ zu. Das, obwohl eine gemeinsam mit dem Privaten betriebene Abschalt-Planung für UKW - und damit das Ende des unwirtschaftlichen doppelten Sendebetriebes - nicht absehbar ist.
Quelle: Meldung von satellifax vom 20.5. | Hintergrund: Bundesmux - Programme etc. und Infos
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21.5.2020 • Frequenzen: Die Terrestrik ist systemrelevant
Terrestrik Das Fernsehen und andere Funkdienste müssen ihre UHF-Sendefrequenzen behalten. Das fordern Bundestags-Abgeordneten Margit Stumpp (Bündnis 90/Die Grünen), Anke Domscheit-Berg (Die Linke), Thomas Hacker und Christian Jung (beide FDP) in einem gemeinsamen Artikel auf netzpolitik.org.
Der terrestrische Rundfunk erreicht Hörer bzw. Zuschauer direkt. Die Programme „können nicht – wie Übertragungen über das Internet – gedrosselt oder ausgeschaltet werden und begegnen bei massiver Nutzung keinen Überlastungsproblemen. Terrestrischer Rundfunk ist daher systemrelevant.“ Nachdem bereits die Hälfte des UHF-Spektrums dem Mobilfunk übergeben wurde, muss das verbliebene Spektrum (470 bis 694 MHz) für DVB-T2 und die Kulturwirtschaft erhalten werden, so die parteiübergreifende Forderung.
Bei der Diskussion zur künftigen Frequenznutzung sei nicht nur das Verlangen des Mobilfunks nach noch mehr Frequenzen zu beachten, „sondern auch die Organisation unserer offenen Informationsgesellschaft auch im Katastrophenschutz zu klären“. Weiter schreiben die MdBs: „Die terrestrische Übertragung ist – neben Zeitungen – der sichere Weg, wie Behörden die Bürgerinnen und Bürger in Katastrophenfällen zuverlässig erreichen können.“
Dass Internet und Mobilfunk nicht überall befriedigend funktionieren liege nicht an fehlenden Frequenzen, von denen der Mobilfunk viel mehr als der Rundfunk nutzen kann. „Das Problem ist der vernachlässigte Ausbau von Infrastruktur.“
Die Pandemie habe die Bedeutung der TV-Nutzung ebenso wie des Kulturfunks (darunter vor allem Funkmikros für Konzerte und Veranstaltungen) deutlich gemacht.
Nachtrag : Die störungsfreie Versorgung ist einer der Vorteile des Rundfunks mit DVB-T2 (bzw. DAB+ oder UKW in anderen Frequenzbereichen). Jüngste Äußerungen der Mobilfunkbetreiber über den Ausbau für LTE bestätigen die Aussage, dass die Mobilfunknetze in der Fläche unzureichend ausgebaut sind. Zudem wird die in einer Funkzelle verfügbare Datenrate auf die eingeloggten Teilnehmer verteilt - je mehr Nutzer aktiv sind, desto geringer die Datenrate für jeden von ihnen.
Quelle: Gemeinsamer Gastbeitrag bei netzpolitik.org vom 19.5. | Hintergrund: Digitale Dividende 1, Digitale Dividende 2.
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20.5.2020 • Digitalradio: MDR und WDR beauftragen Sendetechnik
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Düsseldorfer Firma Uplink Network wird für MDR und WDR bis 2022 DAB+-Antennensysteme und weitere Anlagen in NRW, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thürigen aufbauen. Der Vertrag umfaßt nach Angaben des Unternehmens bis zu 28 Antennensysteme sowie Satellitenempfangsanlagen an insgesamt 34 Standorten und wird für 2020 bis 2022 im Rahmen von Einzelaufträgen vergeben. Die Montage geschieht an Funktürmen in bis zu 200 Metern Höhe.
Das Unternehmen hat eine entsprechende europaweite Ausschreibung gewonnen und setzt nun neben den eigenen Erfahrungen auf die Zusammenarbeit mit zwei Fachunternehmen. Im UKW-Bereich betreibt die Firma nach eigenen Angaben 500 angemietete Sendeantennen für Privatradios.
Quelle: Meldung von Infosat vom 20.5.
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20.5.2020 • Rundfunkbeitrag: Haseloff vs. Grundgesetz?
Ulrich Wilhelm, als Intendant des BR einer der Empfänger von Briefen aus Sachsen-Anhalt, hat den dortigen Ministerpräsidenten Haseloff an das Grundgesetz erinnert.
Das Bundesverfassungsgericht habe schon 1994 festgestellt, dass die Landtage die Zustimmung zur KEF-Empfehlung nicht mit Gegenforderungen verknüpfen dürfen, mahnt der CSU-Mann und frühere Merkel-Sprecher den CDU-Politiker Haseloff. „Die Verknüpfung ‚Geld nur gegen Erfüllung einer konkreten Vorgabe‘ erscheint mir allerdings ein unangemessener Umgang mit der Rundfunkfreiheit.“ Genau das habe das Gericht verhindern wollen, so Wilhelm gegenüber dpa.
Hintergrund für Haseloffs Forderung nach Ansiedlung einer ARD-Institution ist eine interne ARD-Diskussion über eine Kulturplattform.
Laut Wilhelm werden die Rundfunkanstalten „sowieso über die nächsten Jahre, auch weil die KEF-Empfehlung sehr moderat ausgefallen ist, um weitere Einsparungen gar nicht herumkommen“. Beschlüsse über Sparstrategien „bei regionalen wie bei nationalen Angeboten“ - also Einschnitte am Programm - stünden im Sommer an und müßten einstimmig entschieden werden. Die jüngsten Sparbeschlüsse beim NDR waren also offenbar nur die erste Nachricht in der Sache.
Quellen: Meldung von DF vom 20.5. | Hintergrund: Rundfunkbeitrag ab 2021.
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20.5.2020 • Vor 10 Jahren: Die erste UHF-Frequenzauktion endet
Am 20. Mai 2010 endete die erste Auktion von Frequenzen für den Mobilfunk („Digitale Divende“). Der Bund erlöste rund 4,38 Mrd. Euro. Allein 3,58 Mrd. Euro entfielen auf die UHF-Kanäle 61 bis 69, die bis dahin dem Fernsehen zugeteilt waren. Über die neuen Frequenzen sollten die Mobilfunk-Betreiber den Datenstandard „Long Term Evolution“ (LTE) einführen. Hintergrund war die erhebliche Unterversorgung in der Fläche mit dem Internet. So freute sich der Industrieverband Bitkom: „Flächendeckende Breitband-Versorgung rückt näher“.
Eingelöst wurde das Versprechen bis heute nicht wirklich. Nicht allzulange nach der für die Medien inszenierten Inbetriebsetzung des ersten LTE-Funkmastes im abgelegenen brandenburgischen Kyritz forderten die Mobilfunker Steuergelder für den Netzausbau, der in der Fläche nicht profitabel sei. Fast spiegeldbildlich mehrten sich die Forderungen mittelständischer Betriebe (abseits der Ballungsgebiete), endlich an die schnellen Netze angeschlossen zu werden, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Unterdessen rühmt sich Vodafone, bis heute 21.000 LTE-Stationen errichtet zu haben. Dass 8.000 davon erst 2019 gebaut wurde zeigt, wie schleppend das Netz seit 2010 vorangetrieben wurde. Die Deutsche Telekom erklärt, man habe die Auflagen zum Netzausbau erfüllt. Gleichwohl gebe es noch einige Lücken längs der Autobahnen und wichtiger Bahnlinien. Telefónica will 2020 7.600 Standorte aus- oder umbauen, um die Auflagen zu erfüllen.
LTE wurde übrigens erst mit mehreren Jahren Verzögerung und der Erweiterung „Advanced LTE“ als Standard der 4. Mobilfunk-Generation bezeichnet. Erste Telefone wurden erst auf der IFA 2011 gezeigt, Apple folgte 2012. LTE wird heute mit Maximalwerten von 1.000 Megabit pro Sekunde propagiert. In der Praxis steht viel weniger zur Verfügung, weil man sich die Datenkapazität einer Funkzelle mit den dort aktiven anderen Nutzern teilen muss.
Während LTE noch lange nicht breit verfügbar war, wurden 2019 weitere Frequenzen („Digitale Divende 2“; wieder zulasten der TV-Verbreitung) für den neuen 5G-Standard versteigert - für 6,55 Mrd. Euro. Verglichen mit LTE geht man bei 5G offenbar den umgekehrten Weg: Die vier Netzanbieter müssen „bis Ende 2022 jeweils 98 Prozent der Haushalte je Bundesland und alle Bundesautobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen und Schienenwege mit mindestens 100 Mbit/s versorgen“, so die Bundesnetzagentur. Ob 5G in den nächsten zehn Jahren in der Fläche ankommt?
Quellen: Meldung von infosat vom 19.5. | Hintergrund: Digitale Dividende 1, Digitale Dividende 2.
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19.5.2020 • Digitalradio: Masqueradio steigt bei NGR ein
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Erwin Linnenbach hat über seine Masqueradio GmbH Anteile der National German Radio GmbH von Jozsef Bugovics übernommen. Damit ist er gemeinsam mit Bugovics sowohl Geschäftsführer als auch Gesellschafter.
Die erst kürzlich in Leipzig gegründete Firma sucht für den Plattformbetreiber Antenne Deutschland Interessenten für Sendeplätze im zweiten DAB+-Bundesmux und ist zur Zeit mit Bewerbern in Verhandlung. Bis Ende Juni soll die Belegung des letzten nationalen terrestrischen Radiopakets feststehen. Der Sendebeginn wurde für Anfang September avisiert.
Quelle: Presseinfo von NGR vom 19.5. | Hintergrund: 2. DAB+-Bundesmux.
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19.5.2020 • Unterhaltungselektronik: Funkausstellung nur für Profis
IFA-Logo 2007 Die Veranstalter der Internationalen Funkausstellung wollen trotz Corona nicht auf ihre Leitmesse für Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik verzichten. Im Vorfeld der Milliardenumsätze des Weihnachtsgeschäftes verzichten wird die IFA 2020 zum Einladungsevent nur für Fachbesucher und Medien und von sechs auf drei Tage (3. bis 5. September) verkürzt.
Geplant sind vier parallele, aber logistisch voneinander getrennte Veranstaltungen mit nicht mehr als je 1.000 Besuchern pro Tag. Unklar ist, inwieweit es sich dabei um einen Ausstellungscharakter oder nur um Vorträge handelt. Mit dieser sogenannten „Special Edition“ besinne sich die Messe auf ihre „B2B-Kernfunktionen“ und „unterstützt globale Marken, Hersteller, Medien und den Handel dabei, sich miteinander auszutauschen“. Hauptsächlich geht es aber darum, das traditionell starke Vorweihnachtsgeschäft anzuschieben. 2019 wurden auf der IFA Produkte für 4,7 Mrd. Euro vom Handel geordert.
Damit geht der Messeveranstalter gfu konsequent den Weg zum Fachbesucherevent. Berlin folgt damit nicht dem Beispiel u.a. der Broadcastmessen NAB (Las Vegas, Mai) und IBC (Amsterdam, September), die dieses Jahr - von Online-Massnahmen abgesehen - komplett absagten.
Die gfu begründet das neue Konzept mit der Pandemie, u.a. mit Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern in Berlin bis Ende Oktober. Privatbesucher sind daher unter dem Funkturm nicht erwünscht.
Quelle: Presseinfo der gfu vom 19.5.
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19.5.2020 • Rundfunkbeitrag: SPD warnt CDU vor Blockade der Erhöhung
Die SPD-Bundestagsfraktion warnt die CDU/CSU vor einem Bündnis mit der AfD, um die Erhöhung des Rundfunkbeitrags scheitern zu lassen.
Die Abstimmungen in den Bundesländern werde zum „Lackmustest dafür, wie ernst es der CDU mit der Abgrenzung ist“, sagte der Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, in einem Interview. Es handele sich um die erste Erhöhung, die seit elf Jahren empfohlen wurde. Es gehe um den Grundsatz, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Substanz zu erhalten und zu stärken oder die Anstalten zu schwächen. „Gerade in Zeiten wie diesen sind seriös aufbereitete Fakten und ordentlich bezahlte, professionell ausgebildete Journalisten enorm wichtig.“
Zuvor hatte eine Gruppe von CDU-MdBs ihre Länder-Parlamentarier aufgefordert, gegen die Erhöhung des Rundfunkbeitrages ab 2021 von 17,50 Euro auf 18,36 Euro monatlich zu stimmen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff (CDU) hatte eine Zustimmung indirekt mit der Forderung verknüpft, in Halle eine Gemeinschaftseinrichtung zu etablieren.
Quellen: Meldung von DF vom 19.5. | Hintergrund: Rundfunkbeitrag ab 2021.
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18.5.2020 • Digitalradio: Petition will Bremer Sendegebiet erweitern
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Eine Online-Petition fordert Ausweitung des Empfangsbereiches der Multiplexe von Radio Bremen (Block 7B, 0,8 kW) und der Bremer Privatradios (Block 7D, 0,5 kW). So soll die Reichweite nach Westen bis Wilhelmshaven, nach Osten bis Bremervörde und nach Norden bis Cuxhaven erweitert werden.
Realisiert werden soll das durch eine Erhöhung der Sendeleistung für beide Multiplexe am Standort Schiffdorf auf je 2 kW Leistung und die Umstellung von gerichteter Abstrahlung auf Rundstrahlung. Laut den Initiatoren hätten die Bundesländer Bremen und Niedersachsen vereinbart, dass beide Programme bis zu 50 km nach Niedersachsen einstrahlen dürfen. Das werde derzeit nicht und auch nicht durch die vorgeschlagene Änderung überschritten.
Kommentar : Die Petition trifft die Privatradios, die für die digitale Terrestrik die Ballungsräume Bremen (Nordseewelle, FFN, 90.vier) und Hamburg (Antenne Niedersachsen, FFN) der niedersächsischen Fläche vorziehen. Um DAB zu verhindern hatte die Privatfunk-Lobby einen Landtagsbeschluß gegen DAB+ über die FDP lanciert, der zumindest keine negativen Folgen hat. Dass die meisten neuwertigen Radios ab Ende 2020 UKW und DAB+ empfangen müssen, wird Hörerinteressen auch in Niedersachsen wecken. Dann können sich die Offziellen und die Radioveranstalter Niedersachsens nicht mehr vor DAB+ drücken.
Quellen: Meldung von radioszene vom 17.5., Petition | Hintergrund: DAB+ in Bremen, Privatradios in Bremen und Niedersachsen.
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17.5.2020 • Digitalradio: Radio wichtig für Informationen über Lokales
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Mehr als 45 Prozent der Deutschen informieren sich im Radio über das Geschehen in der näheren Umgebung und der Welt; nur das Fernsehen wird mit 54 Prozent häufiger für Nachrichten genutzt. Beim Lokalen liegt Radio an der Spitze - vor dem Internet (28 Prozent) und Tageszeitungen (26 Prozent). Das ist ein Ergebnis des MedienVielfaltsMonitors der Landesmedienanstalten für das zweite Halbjahr 2019.
Aufgrund dieser wichtigen Rolle bei der Informationsbeschaffung sei „auch der private Rundfunk als systemrelevant anzusehen“, so Wolfgang Kreißig für die Direktoren der Landesmedienstalten. Der Privatfunk müsse auch bezüglich der Corona-Hilfen beachtet werden; es sei zu verhindern, „dass die krisenbedingten Einbrüche auf dem Werbemärkten kurzfristig zu Konzentrationsschüben oder zu einer Abnahme der Anbietervielfalt führen könnten“.
Der Bericht gibt zugleich Hinweise zur Rolle großer Medienkonzerne bei der Meinungbildung. Daran haben fünf Unternehmen einen Anteil von 55 Prozent. Es handelt sich um die ARD, Bertelsmann, das ZDF, Springer und KKR. Die letztgenannten US-Investoren platzierten sich durch den Erwerb einen bestimmenden Anteils am Medienhaus Springer in der Spitzengruppe.
KKR besitzt inzwischen außerdem die TMG-Gruppe (mit Tele5, dem Concorde-Filmverleih) und formierte nach weiteren Zukäufen das Medienunternehmen Leonine. Vor wenigen Tagen stieg KKR zudem beim ProSiebenSat1-Medienkonzern ein. An dem Münchener Unternehmen war KKR bereits von 2006 bis 2014 beteiligt.
Quellen: Presseinfo der Medienanstalten vom 14.5., MedienVielfaltsMonitor.
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16.5.2020 • Rundfunkbeitrag: Firmen bekommen Erstattung
Unternehmen, die aufgrund behördlicher Anordungen im Zusammenhang mit Corona mindestens drei Monate in Folge schließen mußten, können den Rundfunkbeitrag zurück erhalten. Das teilt der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio mit. Das gilt u.a. für Firmen-Kfz ebenso wie für gewerblich genutzte Ferienwohnungen, nicht jedoch im Falle von Teilöffnungen (z.B. Restaurants mit Außerhaus-Verkauf). Entsprechende Anträge können „abweichend von den gesetzlichen Regelungen“ rückwirkend nach Wiederaufnahme des Betriebes gestellt werden.
Auch Privatpersonen, die wegen der Corona-Folgen Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen, können die Befreiung vom Rundfunkbeitrag beantragen. Dies wird ab Antragsstellung bzw. maximal drei Jahre rückwirkend während des Bezugs öffentlicher Hilfen gewährt.
Die Rundfunkanstalten erwarten durch diese Aktion und Sozialbefreiungen privater Beitragszahler erheblicher Mindereinnahmen des Rundfunkbeitrages auf Dauer.
Quellen: Info und Q&A des Beitragsservice | Hintergrund: Rundfunkbeitrag ab 2021.
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15.5.2020 • Unterhaltungselektronik: Positive Bilanz - vor dem Lockdown
gfu Der Handelsindex HEMIX zeigt für das 1. Quartal in einigen Bereichen eine leicht positive Entwicklung, obwohl der Corona-Lockdown ab Ende März eine Trendwende andeutet. Produkte der Home Electronics-Branchen erreichten mit 10,5 Mrd. Euro ein Umsatz-Plus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Vor allem die Fernseher liegen weiter im Negativ-Trend: Die Neuanschaffungen sanken gegenüber dem Q1/2019 von 1,7 auf 1,6 Mio. Stück, der Umsatz der Produktgruppe fiel um 7,8 Prozent auf 916 Mio. Euro. Positiv entwickelte sich der kleine Bereich Audiozubehör, womit der Handel 317 Mio. Euro (+ 23,5 Prozent) umsetzte. Für die gesamte klassische Unterhaltungselektronik („braune Ware“) werden Umsätze von knapp 2 Mrd. Euro (minus 7,0 Prozent) gemeldet. Der Umsatz mit Smartphones konnte zwar um 3,7 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro gesteigert werden; Das aber vor dem Hintergrund von Preiserhöhungen, denn die Verkaufszahl fiel um 2,0 Prozent auf 4,9 Mio. Stück.
Die „weisse Ware“ zeigt einen positiven Trend. „Gegen Ende des Quartals“ wird ein deutlicher Kauftrend bei Kühl- und Gefriergeräten verzeichnet. Das habe die Umsätze mit Elektro-Großgeräten um 5,2 Prozent auf über 2,3 Mrd. Euro gesteigert. Elektro-Kleingeräte setzten 1,3 Prozent mehr - rund 1,4 Mrd. Euro - um.
Angesichts des Lockdowns im 2. Quartal wurd mit „deutlichen Umsatzrückgängen“ gerechnet und auf eine Prognose verzichtet. Gleichwohl gibt man sich zumindist „vorsichtig optimistisch hinsichtlich einer Marktbelebung“. Ob das - wegen der von Corona verursachten Kurzarbeit und Entlassungen der Pirvathaushalte - gerechtfertigt ist, bleibt abzuwarten.
Quelle: Presseinfos der gfu zu Hemix Q1/2020 vom 15.5.2020, Hemix Q1/2019 vom 22.5.2019.
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15.5.2020 • England: 67 Prozent hören Radio digital
DABplus-Logo Schriftzug 37 Mio. Briten - 67 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren - hören Radio über digitale Plattformen. Das ist ein Ergebnis der Rajar-Nutzungsforschung für das 1. Quartal 2020.
Wöchentlich werden im Schnitt je Haushalt 20,2 Stunden Radiosendungen gehört. Über digitale Plattformen kommen 578 Mio. Hörstunden zusammen, wovon 397 Mio. (69 Prozent) auf DAB und 138 Mio. (24 Prozent) auf das Internet entfallen. 18 Prozent der Besitzer von sprachgesteuerten Lautsprechern á la Alexa nutzen dieses Gerät zum Radiokonsum.
Der Digitaltrend nutzt den Privatradios, wird weiter gemeldet: Deren Anteil an der Gesamthörzeit stieg binnen Jahresfrist von 45,7 auf 47,8 Prozent und der Digitalanteil (DAB, Online, Apps) daran stieg auf 61,6 Prozent.
Quelle: Infoblatt von rajar vom 12.5., Meldung von radiocentre vom 14.5. | Hintergrund: DAB+ international.
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14.5.2020 • Rundfunkbeitrag: Erhöhung an neue Dienststelle geknüpft?
In die von der CDU/CSU angeschobene Kampagne gegen die Erhöhung der Rundfunkgebühr bringt der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff (CDU) eine neue Farbe. In einem Brief an die Senderintendanten soll er laut Medien mehr Sparsamkeit in den Anstalten gefordert haben. In einem zweiten Schreiben verlange er die Einrichtung einer ARD-Zentrale in Halle.
Der NDR hat gerade ein Sparprogramm von 300 Mio. Euro verkündet. Und alle Anstalten hatten entschieden, das gemeinsame (auch mit ORF und SRG betriebene) Forschungsinstitut IRT in München zu schließen.
Kommentar : Da stellt Haseloff also ein Ultimatum: Wenn die ARD eine neue Dienststelle in Halle finanziert, wird Sachsen-Anhalt der Beitragserhöhung zustimmen? Ein Kuhhandel nach Dorfpolitikermanier - denn eine neue ARD-Dienststelle würde zusätzliches Geld kosten.
Quellen: Meldung von DF vom 14.5. | Hintergrund: Rundfunkbeitrag ab 2021.
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14.5.2020 • England: Corona könnte Small Scale-Regelbetrieb verzögern
DABplus-Logo Schriftzug In England wird Small Scale DAB zunächst in 25 lokalen Sendegebieten starten. Darunter sind u.a. Cambridge und Glasgow, wo derzeit noch Testsendungen laufen. Eine zweite Zulassungsrunde wird den Nordwesten Englands und Nordosten von Wales betreffen. Für London und der Südosten Großbritanniens ist eine spätere Vergabe vorgesehen, weil die Frequenzen noch international abzustimmen sind.
Die Medienbehörde Ofcom will den Vergabeprozeß erst in Gang setzen, wenn - trotz Corona - die meisten Interessierten voll handlungsfähig teilnehmen können. Dem Feedback einer Befragung folgend will Ofcom nicht auf dem prinzipiellen Einsatz von DAB+ bestehen.
2019 hatten sich mehr als 100 Radioveranstalter für einen Regelbetrieb beworben. Derzeit laufen zehn Pilotprojekte. Erste Tests liefen zwischen 2012 und 2016.
Quelle: Meldung von radioworld vom 12.5. | Hintergrund: DAB+ international.
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14.5.2020 • Rundfunkbeitrag: Kippen CDU und AfD die Erhöhung?
Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU kommt die Corona-Krise gerade recht, um in der Bild-Zeitung die Erhöhung des Rundfunkbeitrages zu verhindern. So setzen sie ihre Parteifreunde in den Landtagen unter Druck.
Der Bundestag ist beim Rundfunkbeitrag nicht involviert. Im Auftrag der Bundesländer hatte die KEF zuvor die Budget-Vorschläge der ARD-Anstalten, von ZDF und Deutschlandradio gekürzt. Im Ergebnis schlug die KEF die erste Beitragserhöhung seit 2009 vor: Ab 2021 sollen monatlich 18,36 Euro statt 17,50 Euro bezahlt werden. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben das in einen Staatsvertrag übernommen, allerdings hatte sich Sachsen-Anhalt dabei enthalten. Um diesen in Kraft zu setzen, müssen alle 16 Länderparlamente zustimmen.
Im Gegensatz zu den Bundestags-Abgeordneten, die sich seit Jahren ihre Diäten selbst erhöhen (derzeit 10.083,47 Euro monatlich plus Spesen und Rentenbeitrag) mussten die Rundfunkanstalten seit 2009 trotz der Teuerungen ohne Beitragserhöhung wirtschaften. Das führte bereits zu Einschnitten auch beim Programm. Die ARD geht davon aus, dass durch Corona die Zahl der Befreiungen vom Rundfunkbeitrag steigen wird. Alle Anstalten werden betroffen sein. Das ist einer der Gründe, dass die Beitragserhöhung nicht ausreicht; der WDR legt gerade ein 300 Mio. Euro-Sparpaket auf.
Frühere Meldungen spekulierten, die CDU-Fraktionen zweier Landtage wären bereit, den Staatsvertrag zu Fall zu bringen. Das Pandemie-Argument wäre dann nur für die Öffentlichkeit. In Thüringen will man die verhaßte Minderheitsregierung Ramelow der Linken und SPD demontieren. In Sachsen-Anhalt würde (der in dem Artikel genannte, aber nicht zitierte) Ministerpräsident Haseloff die Koalition mit SPD und Grünen risikieren. Aufgrund der Konstellationen in den Landtagen kann die CDU nur im Schulterschluß mit der AfD die Beitragserhöhung durchziehen. In der CDU besteht aber ein Kooperationsverbot mit der AfD.
Quellen: Meldungen von Infosat vom 12.5., DF vom 3.5.; Bundestag online (Diäten) | Hintergrund: Rundfunkbeitrag ab 2021.
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13.5.2020 • Satellit: ZDF will via Sat weiter in SD-Auflösung senden
 Sat-Schüssel Das ZDF läßt seine Programme ZDF, ZDFinfo und ZDFneo weiterhin in MPEG-2 mit der Standard-Bildauflösung über Astra-Satelliten verbreiten. Die Partnerschaft wurde verlängert, teilt Astra mit, ohne eine Laufzeit zu nennen.
Das ZDF gibt damit die gemeinsame Strategie mit der ARD auf. Es stellt sich zugleich gegen die KEF, die die Verbreitungskosten für SD via Sat ab 2021 nicht anerkennt. Entsprechend wurden dem ZDF für 2021 bis 2024 17,65 Mio. Euro, der ARD 34,7 Mio. Euro der angemeldeten Kosten der Sat-Verbreitung gestrichen.
Laut Astra „empfangen nach wie vor insgesamt sechs Millionen Zuschauer ihre Programme in Deutschland ausschließlich über SD-Signale“. Dieses Publikum zu erreichen sei für das ZDF „von strategischer Bedeutung“, erläutert ZDF-Produktionsdirektor Michael Rombach. Auch die Privatsender setzen auf die schlechtere Bildauflösung als „Dampfmaschine“ ihres Zuschauerpotenzials.
Die ARD hatte im Februar angekündigt, ihre Gemeinschaftsprogramme DasErste, Tagesschau24, One und ARD Alpha in Standard-Bildqualität am 12. Januar 2021 via Sat abzuschalten. Der Vertrag mit Astra wurde nicht verlängert, was mit den Kosten begründet wurde. Arte hatte sich dem angeschlossen.
Laut dem Digitalisierungsbericht Video 2019 empfingen im Sommer 2019 rund 72 Prozent der 38,557 TV-Haushalte ihre Programme in HDTV; 80 Prozent besaßen ein geeignetes Empfangsgerät. Für SDTV verbleiben demnach knapp 11 Prozent bzw. 7 Mio. der Haushalte. Von da bis zu den von Astra genannten 6 Mio. Zuschauern ist es allerdings ein Riesenschritt bei der Abwanderung von SDTV in Richtung HDTV.
Quelle: Presseinfo von Astra vom 13.5. | Hintergrund: HDTV im Archiv, 22. KEF-Bericht (dort: Tz. 105, Tz. 111).
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13.5.2020 • Digitalradio: Frequenzwechsel beim NDR-Multiplex
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Morgen wechselt der NDR-Multiplex am Senderstandort Visselhövede auf den Block 9B (204,640 MHz). Hörer in den Regionen Schneverdingen, Soltau, Fallingbostel, Walsrode, Verden/Kirchlinteln, Ottersberg/Sottrum, Rotenburg (Wümme), Scheeßel und Visselhövede/Neuenkirchen müssen einen Suchlauf durchführen, um die NDR-Programme weiter digitalterrestrisch mit DAB+ zu empfangen.
Mit dieser Maßnahme gliedert der NDR das Versorgungsgebiet in den Gleichwellenbetrieb der Sendeanlagen Stade, Rosengarten, Lüneburg und Bispingen ein, der im zweiten Halbjahr von Dannenberg aus erweitert werden soll. Visselhövede ist der einzige NDR-Sendestandort, der bislang im Frequenzblock 6A betrieben wurde.
Quellen: Info des NDR | Hintergrund: DAB+, Privatradios in Niedersachsen.
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12.5.2020 • Digitalradio: Ein DAB+-Radio als Bausatz
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Unter der Marke Visteon wird jetzt ein Komplett-Bausatz angeboten, der für 70 Euro alle technischen Komponenten eines Stereoradios für DAB+ und UKW einschließlich eines 2,4 Zoll Farbdisplays (Touchscreen) und des Steckernetzteils umfasst. Platine, Display und Kabelsatz mit Tastern werden auch einzeln angeboten.
Solche DAB+-Radiobausätze spielten schon früher eine Rolle. Sie wurden zuerst ab 2012 in der Schweiz eingesetzt: DAB+ wurde mit Wettbewerben propagiert, in denen Schüler mit eigenen Radiodesigns um Auszeichnungen konkurrierten. Das Beispiel fand später auch in Bayern Nachahmer.
Quellen: Meldung von BDR vom 8.5., Produktinfo und Webshop des Herstellers | Hintergrund: DAB+-Radios.
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11.5.2020 • Rundfunkbeitrag: Trotz Erhöhung muss der NDR sparen
„Der NDR muss in den kommenden vier Jahren 300 Millionen Euro einsparen. Ausgaben für Personal, Produktion, Verwaltung und Programm werden gesenkt.“ Das sei trotz des ab 2021 steigenden Rundfunkbeitrags erforderlich, „weil die für den NDR zu erwartenden Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag die allgemeinen Kostensteigerungen nicht auffangen können“. Das teilte der Sender gut sechs Wochen nach dem Beschluß der 16 Länderministerpräsidenten über die Beitragserhöhung mit.
Einschnitte soll es vor allem in der Fernseh-Unterhaltung geben, heißt es weiter. Im 50. Tatort-Jubiläumsjahr geht es Neuproduktionen der Krimi-Reihe sowie Shows und Fernsehspielen ans Budget. Im Radio entfallen zwei Informationssendungen und Hörspiele werden nur noch auf NDR Kultur gesendet. Der große Zuspruch der Informationsangebote habe aber gezeigt, „wie wichtig und unverzichtbar ein kraftvoller NDR ist. Diese publizistische Stärke werden wir auch unter diesen erschwerten Bedingungen bewahren und ausbauen.“
Gravierend sind die Einschnitte beim Personal: Bis 2028 sollen 200 ausscheidende Mitarbeiter keine Nachfolger bekommen. Der NDR wird außerdem diverse Events streichen, darunter die Sommertouren der Landesfunkhäuser.
Das Verfahren zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Anstalten bringe „für den NDR einige Nachteile. Außerdem erwartet der Sender wegen der Beitragsbefreiung für Zweitwohnungen größere Einnahmeausfälle als andere Sender.“ Zu dem habe die „Corona-Krise die Einsparnotwendigkeit für die nächsten Jahre noch einmal deutlich erhöht. Ein durch Asbestfunde in Hamburg notwendig gewordener Neubau belastet das Budget zusätzlich.“
Quellen: Presseinfo des NDR vom 8.5. | Hintergrund: Rundfunkbeitrag.
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8.5.2020 • Österreich: Nur IPTV gewinnt Haushalte hinzu
Nach den Angaben des Astra TV-Monitors war die Verteilung auf die TV-Empfangswege in Österreich Ende 2019 mit einer Ausnahme im Wesentlichen stabil: Der Satellit bleibt Primus mit 56 Prozent (2,09 Mio. Haushalte), Platz 2 behält mit bekannt deutlichem Abstand das Kabel (1,11 Mio. HH). Den letzten Platz belegt DVB-T2 mit SimpliTV mit 170.000 Haushalten am Erstgerät. Im Gegensatz dazu gewinnt der junge Empfangsweg IPTV von 280.000 auf 390.000 Haushalte hinzu und fängt damit den Zuwachs auf 3,77 Mio. TV-Haushalte alleine auf. Im Nachbarland empfangen 3,22 (2018: 2,97) Mio. Haushalte das Fernsehen in HDTV.
Quelle: Info von ORS vom 5.5. | Hintergrund: SimpliTV.
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8.5.2020 • Digitalradio: Domradio muss DAB+ Ende Juni abschalten
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Es bleibt dabei: Domradio muss seinen Sendeplatz auf DAB+ am 30. Juni 2020 aufgeben. Diesen hatte das Radio des Bildungswerks der Erzdiözese Köln Ende 2012 Dank eines Versuchsbetriebes bekommen. Dafür stellte der WDR seit dem Neustart von DAB+ Privatsendern 1/3 seiner Multiplex-Kapazität zur Verfügung. Jedoch nahmen das nur Domradio und ein weiterer Sender (bis 2015) wahr. Die Laufzeit des Projektes wurde 2014, 2015, 2016 bis Ende 2019 und zuletzt bis Ende Juni 2020 verlängert.
Weitere Möglichkeiten, in DAB+ für die Hörerschaft in NRW zu senden gibt es derzeit nicht: Die NRW-Lokalradios verhinderten regionale DAB+-Programme und verzögerte landesweite DAB+-Muxe um Jahre. Daher steht jetzt nur der Block 9A (interne BNetzA-Bezeichnung: D__NW_DAB_00237) mit mehr als 20 von der Bundesnetzagentur koordinierten Sendestandorten zur Verfügung. Das Verfahren der Zuweisung zu einer Verwendung durch die Landesregierung und die anschließende Ausschreibung dürfte sich nicht nur wegen der Corona-Krise noch länger hinziehen. Daher ist ein bruchloser Frequenzwechsel von Domradio nicht möglich.
Domradio ist in Berlin und Brandenburg weiter im DAB+-Block 12D, im Raum Köln auf UKW und Online zu hören.
Quellen: Meldung von radioszene vom 7.5., BNetzA-Liste vom 27.4. | Hintergrund: DAB+, Privatradios in NRW.
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7.5.2020 • Digitalradio: Stadtsender kündigt sich für Kiel an
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Mit „Antenne Holstein - Das Cityradio“ kündigt ein Lokalradio-Newcomer „ab August“ den Sendestart im Rahmen des Kieler DAB+-Modellversuchs (Block 5A) an. Der Veranstalter sieht das Programm als „das (offizielle) Regionalradio für Kiel und die Region“. So werden Nachrichten und Berichte „speziell auf die Kieler und Schleswig-Holsteiner zugeschnitten“. Das Musikprogramm sollen aktueller Pop und „deutsche Kultklassiker“ bestimmen. Auf einer Website des Veranstalters läuft bereits ein Musikprogramm.
Quelle: Homepage | Hintergrund: DAB+, Privatradios in Schleswig-Holstein.
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6.5.2020 • Digitalradio: Zweiter Privatmux für Hamburg in Vorbereitung
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Für Hamburg ist der von der Landesmedienanstalt MA HSH vorgeschlagene zweite DAB+-Multiplex für Privatradios weiter in der Vorbereitung. Zur Zeit läuft eine Bedarfsanmeldung bei der Bundesnetzagentur, so eine Sprecherin der MA HSH auf Anfrage von dehnmedia.
Quellen: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+, Privatradios in Hamburg.
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5.5.2020 • Schweiz: Kampagne bereitet auf den UKW-Ausstieg vor
In der Schweiz ist eine neue Info-Kampagne zum Ausstieg aus der UKW-Radioübertragung angelaufen. Für 5 Mio. Franken sind umfangreiche Massnahmen bis zu der spätestens 2024 vorgesehenen Abschaltung der letzten analogen Radiosendeanlagen vorgesehen.
DAB+ ist in der Schweiz mit 68 Prozent der Hördauer bereits seit einiger Zeit der meistgenutzte Empfangsweg für den Hörfunk. Nur noch 15 Prozent der Schweizer hören Radio ausschließlich über analoges UKW. Das ist der Hintergrund für die in der Radiobranche laufende Diskussion, die UKW-Abschaltung vorzuziehen. Mitte 2022 könnte die öffentlich-rechtliche SRG ihre UKW-Antennen außer Betrieb nehmen, Anfang 2023 könnten die Privatradios diesen Schritt vollziehen.
Quelle: Presseinfo von Bakom vom 4.5.
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4.5.2020 • Digitalradio: Antenne Niedersachsen in Hamburg auf DAB+
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Antenne Niedersachsen ist im Hamburger Privatradio-Multiplex auf Sendung - laut einer Meldung mit einem Fenster für die Hansestadt. Damit umfaßt der Multiplex im Block 11C nun 17 Programme und alle 16 Programmplätze (Tide.Radio und das Hamburger Lokalradio HLR teilen sich einen) sind vergeben.
Thomas Fuchs, der Direktor der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein, strebt nach eigenen Äußerungen einen zweiten Privatradio-Multiplex für Hamburg an, um weiteren Interessen nachzukommen. Allerdings steht zur Zeit keine Frequenz zur Verfügung.
Der niedersächsische Wettbewerber Radio FFN sendet seit 2017 für Hamburg und für Bremen/Bremerhaven seit 2018.
Kommentar : Im Stammland Niedersachsen hatten Antenne und FFN den einzigen gegen DAB+ gerichteten Landtags-Beschluß Deutschlands durchgesetzt. Diese parlamentarische Lobbydienerei bleibt, abgesehen von der Inkompetenz der Argumente, nicht nur ohne negative Folgen für DAB+. Die Initiatoren selbst führen sie - noch außerhalb der Landesgrenzen - ad absurdum.
Quellen: Meldungen von satellifax, radiowoche vom 4.5. | Hintergrund: DAB+ in Hamburg; Privatradios in Hamburg, Niedersachsen.
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4.5.2020 • Saarland: Ruth Meyer (CDU) übernimmt Direktion der LMS
Ruth Meyer (55) hat das Direktorenamt der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) angetreten. Sie will die Medienkompetenzförderung ausbauen und die Kriterien für die Zulassung und Arbeit terrestrischer Rundfunksender auch im Netz durchsetzen. In dem umfangreichen Statement werden DAB+ und die Misere um den landesweiten Multiplex nicht erwähnt.
Die langjährige CDU-Landesparlamentarierin wurde vom Landtag mit den Stimmen der GroKo gewählt. Ihre Fraktion hatte sie bereits vor der Stellenausschreibung auf den neuen Posten nominiert. Dieses Vorgehen hatten Medienjuristen scharf kritisiert. Die Saar-Linksfraktion sah zur Unabhängigkeit vom Staat verpflichtete Institutionen wie die LMS missbraucht als „Erbhöfe der großen Koalition“.
Frau Meyer folgt dem von der CDU auf das Bürgermeisteramt von Saarbrücken gehievten Uwe Conradt, der erst seit 2016 als LMS-Direktor fungiert hatte. Die Klage des unterlegenen Bewerbers und langjährigen LMS-Vizechefs Jörg Ukrow (SPD) wurde abgewiesen. Laut dem Verwaltungsgericht trafen die Saar-Parlamentarier „eine freie, nur den Bindungen des Gesetzes und des Gewissens unterworfene Entscheidung“. Der vom Beamtenrecht geforderte Kompetenz-Grundsatz in dem Fall nicht anzuwenden.
Quelle: Presseinfos der LMS vom 1.5., des Verwaltungsgerichtes vom 3.4.
Hintergrund: DAB+, Privatradios im Saarland; Politik und LMS-Posten.
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4.5.2020 • Österreich: SimpliTV räumt das 700 MHz-Band in Wien und NÖ
Auch in Österreich muss das Fernsehen seine Frequenzen oberhalb des Kanals 48 (700 MHz-Band) an den Mobilfunk abgeben. ORS comm, Betreiber des DVB-T2-Dienstes SimpliTV, darf ab dem 3. Juni umschalten. Kanalwechsel bzw. Änderungen des Zuschnitts einiger Multiplexe und in einigen Fällen technische Änderungen stehen in Wien und weiteren Bundesländern bevor. Hier eine Liste der Massnahmen, die von der Medienbehörde KommAustria genehmigt wurden:
Mux B : K 34 Wien, je 2 Standorte in Niederösterreich, Burgenland.
Mux D : K 38 -> K 23 St.Pölten (2 Standorte).
K 36 Wien, je 2 Standorte in Niederösterreich, Burgenland.
Mux E : K 60 -> K 30 Wien.
K 47 -> K 30 Burgenland (1 Standort).
K 30 13 Standorte (Burgenland, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark).
K 55 -> K 38 St.Pölten (2 Standorte)
Mux F : K 53 -> K 47 Wien, je 2 Standorte in Niederösterreich und Burgenland.
K 58 -> K 48 St.Pölten (2 Standorte)
K 47 Steiermark (5 Standorte), Burgenland (1 Standort).
KommAustria hat die Genehmigungen offiziell als Versuchszulassungen mit Laufzeit bis zum Ende der Zulassungen für SimpliTV erteilt. Kommt es infolge von Frequenzwechseln zu Störungen muss nachgebessert werden.
Quellen: Bescheide von KommAustria zu Mux B, Mux D, Mux E, Mux F vom 7.4. | Hintergrund: SimpliTV.

2.5.2020 • Digitalradio: RBB schaltet Eventwelle wieder ab
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Programmkennung RBB Event ist wieder aus dem DAB+-Angebot der Hauptstadt verschwunden. Die Kennung war (mit dem Programm von RBB-Radio 1 und Slideshow-Grafiken für RBB Event) in den letzten Apriltagen im Berliner RBB-Mux (Block 7D) aufgeschaltet worden.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Berlin.
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2.5.2020 • Digitalradio: B2 nimmt Schlager in den Namen auf
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Auch im Sendernamen und auf dem neuen Logo bekennt sich Radio B2 jetzt deutlicher zu seiner Musikfarbe: Schlagerradio B2, nicht etwa eines von vielen sondern „Das Schlager Radio“ sendet über DAB+ in seinem Heimatgebiet Berlin/Brandenburg (Block 12D) und in Bremen/Bermerhaven (7D), Hamburg (11C), Baden-Württemberg (11B), Hessen (6A, 12C) und Freiberg (10D).
Quelle: Meldung von radiowoche vom 1.5. | Hintergrund: Privatradios auf DAB+ in Deutschland .
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1.5.2020 • Digitalradio: BR will Kanalwechsel ab Dienstag fortsetzen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Bayerische Rundfunk setzt den Wechsel seines Oberpfalz-Multiplexes vom Block 12D nach Block 6C fort. Der Standort Hohe Linie wird schon am Dienstag (5. Mai) umgeschaltet. Es folgen die Sendeanlagen Dillberg (11. Mai), Amberg-Hirschau (14. Mai) und Ochsenkopf am 19. Mai. Die letzte Umschaltung wird am 3. Juni am Standort Hoher Bogen vorgenommen. Die drei Lokalversionen von Bayern1, Bayern Verkehr und acht private Radioprogramme sind an den Schalttagen nach einem Sendersuchlauf wieder zu hören. Hintergrund des Frequenzwechsel ist der Plan, den Block 12D künftig dem zweiten Bundesmux zur Verfügung zu stellen.
Mitte März war der Oberpfalz-Mux an den Standorte Kelheim und Amberg-Stadt auf- und am Standort Altenstadt umgeschaltet worden. Corona verzögerte die weitere Umsetzung.
Quelle: Presseinfo des BR vom 30.4. | Hintergrund: DAB+, Privatradios in Bayern.
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1.5.2020 • DVB-T2 HD: FreenetTV ab heute mehr als 20 Prozent teurer
Freenet TV FreenetTV, das grundverschlüsselte Paket mit 20 Privatsendern in FullHD, erhöht ab heute die Preise für Neukunden und bei Vertragsverlängerung. Die Rubbelkarten kosten jetzt für einen Monat 6,99 Euro - das sind fast 22 Prozent mehr als die zuvor geforderten 5,75 Euro. Für Guthabenkarten für ein Jahr werden 85 Euro statt 69 Euro verlangt, was einer Verteuerung um 23 Prozent entspricht. Man reiche damit nur „einen Teil“ der „gestiegenen Kosten unter anderem für Programminhalte, Technik und Standorte, Strom und Personal“ an die Kundschaft durch.
Die Muttergesellschaft Freenet AG hatte das im Februar angedeutet, Anfang März wurden Einzelheiten bekannt gegeben. Zugleich wurde um Bundles mit dem konzerneigenen WaipuTV-Streaming spekuliert. Zur Zeit läuft eine Kampagne mit TV-Spots, in denen die Kosten außen vor bleiben.
Media Broadcast hat nach eigenen Angaben 1,021 Mio. Haushalte für FreenetTV unter Vertrag. Das sind immerhin rund 45 Prozent der etwa 2,3 Mio. Antennenhaushalte. Ab März 2018 wurde versucht, die Kundenzahlen durch das gleichnamige Pay-Paket via Astra zu erhöhen. Dass seither kaum Bewegung bei der Kundenzahl zu erkennen ist, deutet darauf, dass der Terrestrik-Markt ausgeschöpft ist, während das Astra-Paket scheiterte. Folgerichtig wird FreenetTV via Astra Ende 2020 eingestellt.
Im Vorgriff darauf wurde die Verbindung zum HbbTV-Dienst FreenetTV Connect über Astra getrennt. Wenig glücklich war die Muttergesellschaft offenbar auch mit Freenet Shopping. Der Teleladen verschwand zwischenzeitlich sang- und klanglos aus den Programmlisten und dem Internet.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: FreenetTV.
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1.5.2020 • Österreich: Ausbildungswelle NJOY jetzt bei DAB+- Wien
NJOY ist ab heute auf DAB+ gestartet. Das den Wienern bereits von UKW her bekannte Ausbildungs-Radio der Fachhochschule für Management & Kommunikation ist nach einem Suchlauf im Wiener Citymux (Block 11C) zu hören.
Noch offen ist der Start des vorwiegend in russischer Sprache geplanten kürzlich zugelassenen Senders Radio RU. Schon seit dem Sendebeginn des Citymuxes vor gut zwei Jahren wird das Programm Info und Kultur der AT Media Holding com Citymux-Betreiber als „in Vorbereitung“ geführt.
Quelle: Meldung von radioszene vom 30.4. | Hintergrund: DAB+ in Wien.



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