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Nachrichten-Archiv: Mai 2010

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29.5.2010 • Gebühren: Kommt die Haushaltsabgabe? (5)
Euro-Münze Am 9. Juni beraten die Länderministerpräsidenten über die Zukunft der Rundfunkgebühren. Im Vorfeld fordert Johannes Beermann (CDU, Chef der Staatskanzlei Sachsen), eine neue Abgabe dürfe „auf keinen Fall höher sein als die jetzige Rundfunkgebühr“, sonst werde Sachsen nicht zustimmen. Zugleich schlägt Beermann vor, die künftige Abgabe auch von Hartz-IV-Empfängern zu erheben, aber gleichzeitig die Bedarfssätze entsprechend anzuheben. Damit würden ARD, ZDF und D-Radio - im Gegensatz zur bisherigen Gebührenbefreiung - auch von diesen Haushalten Einnahmen erzielen. Mit Einführung des neuen Modells sollten überhaupt Ausnahmen von der Zahlungspflicht weitgehend beseitigt werden. Das neue (von Prof. Kirchhof vorgeschlagene) Verfahren mache die Gebühreneinzugszentrale GEZ weitgehend überflüssig.
Quelle: Meldung von Sat und Kabel vom 29.5. / Hintergrund: Rundfunkgebühr.
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29.5.2010 • England: BBC mit zweitem HDTV-Programm über DVB-T
England FreeView HD-Logo England Die britische BBC wird ihr terrestrisches HDTV-Angebot ab Herbst ausbauen. Zu dem schon im Rahmen von Freeview HD verfügbaren Programm BBC HD soll dann BBC One HD, das auch über Sat und Kabel verbreitet wird, hinzukommen. Auf der Produktionsseite will die BBC praktisch alle Inhalte in HDTV produzieren bzw einkaufen.
Quelle: Meldung von Sat und Kabel vom 28.5.
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28.5.2010 • DVB-H: Auch in Österreich vor dem Scheitern
Österreich DVB-H Logo Nach dem Scheitern von Mobile 3.0 in Deutschland, Swisscom in der Schweiz und jüngstem Unmut der spanischen Regierung scheint nun auch in Österreich das Aus für das mobile Fernsehen mit DVB-H bevorzustehen.
Der Plattform-Anbieter Mobilkom Austria kündigte an, seinen am 6. Juni 2008 gestarteten Dienst „aus derzeitiger Sicht“ zum Jahresende 2010 einzustellen. Einmal mehr wurde als Hintergrund die geringe Auswahl an Endgeräten genannt, auch gebe es Einschränkungen beim Netzausbau. Bereits der Digitalisierungsbericht Österreich hatte den Mangel an Geräten als Hemmnis für die Kundengewinnung beklagt und schätzte deren Zahl Ende 2009 auf etwa 20.000 bis 30.000.
In Deutschland hatten die Landesmedienanstalten nach dem Ende von Mobile 3.0 seit Ende 2008 Gespräche mit potenziell interessierten Unternehmen geführt und im Januar 2010 eine Art „Last Call“ gestartet. Seinerzeit hieß es: „Die Landesmedienanstalten wollen bis Mitte März 2010 zu einer Entscheidung kommen, ob das mobile Handy-Fernsehen in Deutschland im DVB-H Standard eine zweite Chance erhält.“ Ergebnisse wurde bis heute nicht bekannt gegeben.
Quelle: Meldung von DF vom 28.5.
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28.5.2010 • Markt: Verkaufsrekord bei Sat-Receivern
Sat-Schüssel Im 1. Quartal 2010 wurden in Deutschland laut Astra 1,1 Mio. digitale Settopboxen (plus 22 Prozent) verkauft. Davon sind 73 Prozent für den Sat-Empfang, der mit einem Plus von 38 Prozent überdurchschnittlich profitiert. Der Anteil von HDTV-Sat-Geräten wurde um das 4,5fache auf 450.000 Stück erhöht. Dazu kommen noch 90.000 HDTV-Kabel-Receiver. Auf Kabel und Sat entfallen laut Astra zwölf bzw. 15 Prozent der gesamten Stückzahl.
Die Angaben beziehen sich auf Daten der Gesellschaft für Konsumforschung. Nicht erfasst sind Fernsehgeräte mit digitalem Empfang; in die Geräte mit größeren Bilddiagonalen sind inzwischen vielfach mit Tuner und Signalverarbeitung zumindest für DVB-T, vielfach aber für mehrere oder alle drei TV-Empfangswege ausgestattet. Für DVB-T hatten der Verkauf von Fernsehern bereits Ende 2007 den von Settopboxen überholt.
Quelle: Presseinfo von Astra vom 27.5.
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27.5.2010 • Digitalradio: Feldversuch mit DRM+ bilanziert
DRM Logo (DRM Konsortium) Auf einer Fachveranstaltung legte die rheinland-pfälzische Landesmedienanstalt LMK jetzt die Ergebnisse des Feldversuchs mit der Digitalradiotechnik DRM+ im VHF-Band vor.
DRM+ sei nicht nur im UKW-Bereich, sondern auch im Band III bis 230 Megahertz und dort gemeinsam mit DAB/DABplus einsetzbar, so das wesentliche Ergebnis. Die DRM+-Sendungen seien mit gutem mobilem Empfang und guter Reichweite übertragen worden. DRM+ sei damit für den regionalen und lokalen Hörfunk besonders geeignet, für den die Verbreitung mit DABplus unwirtschaftlich sei. Es gebe zudem im VHF-Band - im Gegensatz zu UKW - ausreichende Kapazitäten. Die Mugler AG (Betreiber des Leipziger Lokal-TV-Netzes) stellte Planungsbeispiele für solche kostengünstige Netze vor.
Nun wird nach einem Miteinander von „Technik, Regulierung und Markt den Weg für einen raschen Markteintritt von DRM+“ gesucht. Ausserdem müsse auf europäischer Ebene eine Abstimmung erreicht werden.
Testgrundlage waren ein DAB-Sender mit 300 Watt und ein DRM+-Sender mit 180 W.
Quelle: Presseinfo der LMK vom 27.5. / Hintergrund: Projektwebsite, Digitalradio.
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27.5.2010 • DasErste: Videotext wird 30
Logo DasErste Videotext-Logo 1980 30 Jahre nach Beginn des Videotext-Feldversuchs von ARD und ZDF am 1. Juni 1980 hat der Videotext kaum Veränderungen erfahren. Wie damals stehen heute nur sechs Farben für Texte auf 23 Zeilen á 40 Buchstaben zur Verfügung. Gleichwohl sind die Nachrichten und Programminfos trotz der überholten „Klötzchengrafik“ weiterhin beliebt. Fast jeder Fernsehhaushalt hat Zugriffsmöglichkeit (96 Prozent). Marktführer ist nach eigenen Angaben DasErste mit 5,4 Mio. täglichen Besuchern (15,7 Prozent Marktanteil der VT-Nutzung). Versuche, den Videotext mittels des DVB-Verfahrens MHP ein neues Gesicht zu geben, scheiterten. Nun könnte HbbTV das ermöglichen.
Quelle: Presseinfo der ARD vom 27.5. / Hintergrund: Videotext, Hybrid-TV/HbbTV.
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26.5.2010 • Norwegen: HDTV statt SDTV ab 2011
Norwegen NRK, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Norwegens, will ab Anfang 2011 die terrestrische Verbreitung seiner drei Hauptprogramme auf HDTV umstellen. NRK1 ist schon jetzt per DVB-T parallel in HDTV zu empfangen. Dem Vorhaben kommt entgegen, dass DVB-T in Norwegen mit MPEG-4, statt wie in Europa weitgehend üblich mit MPEG-2-Kompression, gesendet wird.
Quelle: Meldung von Broadband TV News vom 26.5.
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25.5.2010 • Hersteller: Fernsehen ist krisenfest
gfu gfu-Zahlen: TV-Absatz 2005 - 2010 In diesem Jahr sollen in Deutschland, stimuliert durch die Fußball-WM, 9,3 Mio. Fernsehgeräte verkauft werden. Dies würde nach 8,6 Mio. Geräten im Vorjahr einen neuerlichen Verkaufsrekord bedeuten. Damit stieg der Absatz seit 2005 (5,6 Mio.) um zwei Drittel. Nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik sind besonders HDTV-Geräte über 37 Zoll Bilddiagonale besonders gefragt.
Die GFU geht davon aus, dass bis Jahresende insgesamt 16,5 Mio. Fernseher bzw. Settopboxen mit integriertem HDTV-Empfang den Weg in die Haushalte finden. Der Bestand an TV-Geräten mit integriertem HDTV-Empfänger werde sich von 2009 auf 2010 verdreifachen.
Quelle: Presseinfo der GFU vom 25.5.
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25.5.2010 • Stereoskopie: Terrestrik-Test in Australien mit Live-Sport
3D-Brille (XpanD) Australien Erstmalig wird 3D-Fernsehen auch terrestrisch verbreitet. In den australischen Städten Syndey und Brisbane begann am 19. Mai ein zweimonatiger Testbetrieb. In den kommenden Wochen wollen Netzbetreiber Broadcast Australia und die Sender SBS und Nine Network die Versorgung auf sieben weitere Städte ausbauen. Angekündigt sind, beginnend am 26. Mai, Live-Übertragungen von drei Spielen der Rugby-Liga State of Origin und 15 Spielen der Fußball-WM.
Broadcast Australia setzt für die 3D/HDTV-Programme MPEG-4-Kompression und die Side-by-Side-Technik auf freien UHF-Frequenzen ein. Dafür wurde von der Medienbehörde ACMA kurzfristig eine befristete Sendelizenz erteilt. Nach Testende bleiben zwei Sendeanlagen für einen Demokanal in Betrieb.
Quelle: Presseinfo von Broadcast Australia vom 19.5. / Hintergrund: Stereoskopie.
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21.5.2010 • Spanien: Regierung gibt DVB-H auf
Spanien DVB-H Logo In einem weiteren europäischen Staat scheint Mobilfernsehen mit DVB-H gescheitert zu sein. Die spanische Regierung hat beschlossen, die DVB-H Frequenzen anderen Diensten zur Verfügung zu stellen, wenn die Nachfrage nicht steigt. Die Marktteilnehmer haben „kein tragfähiges Geschäftsmodell vorgeschlagen“, wird Bernardo Lorenzo, Generaldirektor Telekommunikation im Industrieministerium, in Presseberichten zitiert. Der technologische Einfluß durch den Verlust von Mobilfernsehen sei „minimal“.
DVB-T sei in Spanien „im Gegensatz zu bisherigen apokalyptischen Botschaften“ in einem Prozess der Akzeptanz, so Lorenzo. Im Zuge der Vorbereitung terrestrischer HDTV-Programme soll den Herstellern vorgeschrieben werden, künftig MPEG-4/HD-Tuner in alle Fernseher ab 21 Zoll Bilddiagonale einzubauen.
Erst im März hatte Swisscom sein DVB-H Projekt aufgegeben; in Deutschland musste Anbieter Mobile 3.0 2008 schon vor einem Start aufgeben.
Quelle: Meldung von Broadband TV News vom 19.5. / Hintergrund: DVB-H.
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21.5.2010 • Bayern: Änderungen im Programmangebot ab 1. Juni
Bayern Aufgrund des Ausstiegs von Eurosport zum Monatsende kommt es am 1. Juni in München/Südbayern und Nürnberg zu Änderungen der Programmbelegung der Kanäle 66 (München) bzw. 60 (Nürnberg). Der Nachrichtensender Euronews sendet von 6 bis 9 Uhr und zwischen 22 und 00 Uhr. Die restlichen Zeiten nutzt der Shoppingsender Channel21 - mit einer Ausnahme für München/Südbayern: Die Sendezeit zwischen 18 und 19 Uhr wurde dort an das Regionalfernsehen Oberbayern vergeben.
Weil die Lizenz für Mona TV ausläuft wurde dessen Programmplatz in Nürnberg (Kanal 60) an Bibel TV vergeben, das ebenfalls ab dem 1. Juni aufgeschaltet wird.
Quelle: Presseinfo der BLM und Info des Projektbüros Bayern vom 20.5. / Hintergrund: Programm, Sender, Kanäle.
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20.5.2010 • Digitale Dividende: Versteigerung beendet
Überallfernseh-Logo Seit dem 12. April, also fast sechs Wochen lang, haben vier Telekommunikationsfirmen um Frequenzen für mobile Internetdienste gesteigert. Heute - mit der 224. Bieterrunde - wurden die Zuschläge erteilt. Der Bundesfinanzminister kann sich über Einnahmen von 4,38 Milliarden Euro freuen.
Im Endspurt waren die Gebote seit Wochenanfang um eine Mrd. Euro erhöht worden. Von den Gesamteinnahmen entfallen allein 3,58 Mrd. Euro auf die sechs Pakete im 800 Megahertz-Bereich, die „Digitale Dividende“. Zuschläge für je zwei Pakete bekamen O2, Vodafone und die Telekom. Nur für einen der anderen 35 Frequenzbereiche wurden über 103 Mio. Euro geboten.
Die Auktion war vor allem für den 800 Megahertzbereich (die TV-Kanäle 61 bis 69 im UHF-Band) umstritten. Kritiker von Rundfunkveranstalter und Kabelnetzbetreibern verwiesen auf in Tests erwiesene Störungen des TV-Empfangs mit Kabel und Antenne. Dies sei, ebenso wie Abhilfen für betroffene Zuschauer, im Vorfeld nicht ausreichend beachtet worden. Film- und TV-Produzenten, Theater, Kongresshallen müssen nun ihre Funktechnik umstellen; auch für diese möglicherweise in die Milliarden gehenden Kosten (von denen auch viele Einrichtungen der Länder und Gemeinden betroffen sind) werden vom Bund nur geringe finanzielle Hilfen bereitgestellt. Bei den Telekoms war hingegen, ablesbar am Auktionsergebnis, gerade der UHF-Bereich wegen der besonders guten Funkausbreitung, besonders begehrt.
Der Industrieverband Bitkom meldet erfreut: „Flächendeckende Breitband-Versorgung rückt näher“.
Quelle: Auktions-Seiten der BNetzA, Presseinfo von Bitkom vom 20.5. / Hintergrund: Digitale Dividende.
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17.5.2010 • Gebühren: Kommt die Haushaltsabgabe? (4)
Euro-Münze Im Zusammenhang mit dem Kirchhof-Gutachten zu den Rundfunkgebühren haben der der Markenverband und die Organisation Werbungtreibender im Markenverband (OVM) ihre Kritik an dem von Kirchhof unterstützten Werbeverbot für ARD und ZDF wiederholt. Das Argument, ohne Werbung und Sponsoring könnten sich ARD und ZDF besser von den Privaten unterscheiden, greife nicht. Abhängigkeiten der Anstalten von ihren Werbekunden werden abgestritten. Der Markenverband hatte vor einiger Zeit ein Gutachten vorgestellt, wonach ein Werbeverbot die Grundrechte auf Meinungs-, Werbe- und Berufsfreiheit verletzt. Unternehmen hätten einen Anspruch darauf, mit Werbung über ARD und ZDF Verbrauchergruppen zu anzusprechen, die sie über die Privatsender nicht oder nur unzulänglich erreichen.
Quellen: Presseinfo des Markenverbands vom 17.5. / Hintergrund: Rundfunkgebühr.
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17.5.2010 • Mitte: Weitere Wartungstermine
Sachsen Zusätzlich zu den bekannten Wartungsarbeiten für Leipzig Süd wurden neue Termine bekannt. So arbeitet der Sender Schöneck am 19. Mai zwischen 7 und 15 Uhr eingeschränkt. Am 8.6. wird zwischen 9.05 und 11.45 Uhr an der Anlage Löbau gearbeitet. Betroffen sind jeweils die Multiplexe der ARD und des MDR.
Quelle: Info des Projektbüros.
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17.5.2010 • Landesmedienanstalten: Gemeinsame Geschäftsstelle
DLM Morgen eröffnen die 14 Landesmedienanstalten ihre gemeinsame Geschäftsstelle in Berlin. Zehn Beschäftigte sollen dort die gemeinsamen Aufgaben der Anstalten, darunter die Arbeit der ZAK und die der Gremienvorsitzenden, koordinieren. Bis 2013 sollen dort auch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK, bisher in Potsdam) und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM, Erfurt/München) ihr Quartier bekommen.
Quelle: AG der Landesmedienanstalten.
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15.5.2010 • Digitale Dividende: Versteigerung zieht an (6)
Überallfernseh-Logo In der verkürzten fünften Woche der LTE-Frequenzauktion haben die vier Telekoms die Bundeskasse um weitere 186 Mio. Euro auf 3,25 Mrd. Euro aufgebessert. Totale Bieterruhe herrschte zwischen den Runden 156 und 186 im UHF-Bereich, wo zuletzt zwischen 410 und 463 Mio. Euro aufgerufen waren. Die Gebote im 2 GHz-Spektrum wurden im Laufe der Woche verdoppelt und im 2,6 GHz-Bereich ebenfalls erhöht.
Matthias Kurth, Präsident der BNetzA, befürwortet Kooperationen der Netzbetreiber. Er verteidigte in einem Interview die Versteigerung mit dem Argument, wer sich dabei durchsetze habe ein stärkeres Interesse am zügigen Netzaufbau, In zwei Jahren würden „viele weiße Flecken bei der Breitbandversorgung verschwunden“ sein.
Quellen: Auktions-Seiten der BNetzA vom 14.5., Sat und Kabel vom 15.5. / Hintergrund: Digitale Dividende.
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14.5.2010 • Stereoskopie: Sendestandard weiter in der Diskussion
3D-Brille (XpanD) Eine Anzahl von Gesprächen über das Sendeformat für Stereoskopie-Fernsehprogramme, initiiert vom Commercial Module 3DTV des DVB-Projekts, ist offenbar noch ohne greifbares Ergebnis geblieben. Broadband TV News berichtet in dem Zusammenhang von einem „hitzigen Email-Austausch“.
So wollen die zumeist öffentlich-rechtlichen Anstalten in der EBU die Signalisierung „Service Compatible“ von der BluRay übernehmen. Damit sei es möglich, ein HDTV-Programm für gelegentliche 3D-Events umzuschalten. Das erfordere allerdings die doppelte Bandbreite üblicher 3D-Ausstrahlungen.
Italiens RAI fordert wiederum eine Anpassung des „Frame Compatible“ Formats für HDTV mit 1080p50 und will das für 3D-Bildpaare im HDTV-Format 720p50 einsetzen. RAI gehe davon aus, dass das DVB-Projekt alle bisher unterstützten HD-Formate für 3D fit macht. Die - offenbar von DVB favorisierte - „Side-by-Side“-Umsetzung von 3D-Inhalten sei genauso merkwürdig wie die Umsetzung eines 1080i-Stereoskopiesignals in zwei 720i-Teilbilder.
Die Diskussion um „merkwürdige“ Formate wie 720i fände wiederum der Hersteller Panasonic nicht zielführend, so der Bericht. Dort befürwortet man den Plan von DVB, in einer Phase 1 heute gegebene Signalformate zu implementieren und später eine Phase 2 mit Zukunftsformaten auf den Weg zu bringen, die keine unnötigen Kompromisse mache.
Indessen nutzt BSkyB, das bereits einen 3D-Kanal betreibt, den „Frame Compatible“-Modus - ebenso wie die Testkanäle von von Astra, Eutelsat, Canal+ und UPC.
Die HDMI-Gruppe, die erst im Dezember den Kabelstandard HDMI 1.4a um zusätzliche Stereoskopie-Parametern erweiterte, arbeitet gleichfalls weiter am Thema.
Quelle: Meldung von Broadband TV News vom 14.5. / Hintergrund: Stereoskopie-Fernsehen.
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14.5.2010 • DVB-SH: Sendelizenzen für sieben Länder
DVB-SH Logo Das Konsortium Solaris Mobile, das zur Zeit in drei Regionen Frankreichs einen hybriden Mobil-TV Dienst über DVB-H und Satellit erprobt, verfügt nach eigenen Angaben jetzt über Senderechte für mobile Satellitendienste in sieben Ländern der EU. Neben Deutschland und Frankreich sind dies Schweden, Finnland, Luxemburg, Italien und Slowenien. Die Senderechte haben eine Laufzeit von 18 Jahren. Bereits 2009 waren zwei 15 Megahertz-Blocks im S-Band EU-weit für das Unternehmen freigegeben worden.
Quelle: Presseinfo von Solaris Mobile vom 10.5. / Hintergrund: DVB-SH.
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14.5.2010 • Österreich: Umfangreiche Umstellungen
Österreich DVB-T Logo Österreich Im Bundesland Tirol stehen am 18. Mai umfangreiche Änderungen der terrestrischen TV-Versorgung an. Nach kurzem Simulcast bzw. hart werden 15 Sendeanlagen auf den digitalen Betrieb mit DVB-T umgestellt. Weitere sieben Anlagen gehen außer Betrieb; in deren Einzugsbereich ist die Versorgung durch andere DVB-T Sendeanlagen gewährleistet.
Eine weitere Umstellungswelle betrifft Kärnten am 25. Mai.
Quellen: DVB-T Österreich / Hintergrund: Umstellungsinfos.
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12.5.2010 • Sachsen: Privat-TV per DVB-T für zwei weitere Regionen
SLM Sachsen Die Landesmedienanstalt SLM hat am 10. Mai für den Landkreis Bautzen und die Stadt Mittweida und Umgebung lokale DVB-T Frequenzen für 24stündige Programme ausgeschrieben. „Je nach verwendetem Modulations- und Datenreduktionsverfahren stehen so bis zu sechs Fernsehprogramme“ zur Verfügung. Das entspricht dem Vorgehen bei der Ausschreibung, die zur Lizensierung des „Pay TV Light“-Angebotes Viseo+ in Leipzig führte. Auch Radiostationen sind als Bewerber offenbar gern gesehen, um Lücken zu füllen, wenn sich zu wenig TV-Sender bewerben sollten.
Die SLM hatte 2009 fünf Regionalfrequenzen für schon analogterrestrische Lokalprogramme ausgeschrieben. Besonders großes Interesse gab es nur für Dresden.
Die SLM plant ein weiteres DVB-T Erprobungsprojekt, „welches im ländlichen Raum und bei komplizierter topographischer Lage, eine digitale Rundfunkversorgung sicherstellen soll“. In dem Zusammenhang steht auch die Förderung eines Workshops zur Kopfstellenvernetzung in topografisch schwierigen Regionen.
Anlässlich des begonnenen Regelbetriebs des Leipziger Lokalkanals hat die SLM die befristeten Versuchszulassungen für BBC World, Bibel TV, Videowerkstatt und Sachsen Fernsehen sowie Radio Horeb und Leipig 91 Punkt 3 durch Zulassungen für acht Jahre ersetzt.
Quelle: Presseinfo der SLM vom 11.5. / Hintergrund: DVB-T in Sachsen.
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12.5.2010 • Digitalradio: Hintergrundgespräche über Kosten
DAB-Logo Offenbar verärgert über die Preisgestaltung von Media Broadcast für das künftige bundesweite DABplus-Netz wollen die sechs Bewerber um Sendelizenzen „die Gespräche mit dem Sendernetzbetreiber Media Broadcast gemeinsam führen und die Verträge über den Sendernetzbetrieb gemeinsam abschließen“. Dies wurde laut Satellifax bei einem Treffen mit Gerd Bauer, dem Hörfunkbeauftragten der Landesmedienanstalten, vereinbart. Bauer sehe der Lösung offener Fragen optimistisch entgegen. Dazu zählten auch „weitere regulatorische Aspekte des Sendernetzbetriebs, namentlich der diesbezüglichen Preisgestaltung“.
Ausserdem wurde eine Arbeitsgruppe mit den sechs Bewerbern, der ARD, Deutschlandradio und Media Broadcast gebildet, „die zeitnah Fragen des Sendernetzaufbaus entscheidungsreif aufarbeiten soll“.
Media Broadcast hatte im Februar einen Zeitplan bekannt gegeben. Danach sollen in der ersten Ausbaustufe bis September 2011 35 Sendeanlagen errichtet werden. Das Unternehmen hatte auch Preisvorstellungen genannt.
Quelle: Meldung von Satellifax vom 11.5. / Hintergrund: DAB.
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10.5.2010 • Digitalradio: Kaum Bewerbungen für Mitteldeutschland (2)
DAB-Logo Nachdem in der vergangenen Woche schon die Zahl der Bewerbungen auf die DAB-Ausschreibung für Sachsen-Anhalt durch die Medien ging, nennt die Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) nun Funkhaus Halle und die VMG Mediengruppe als Bewerber. Diese „großen Veranstalter“ aus dem Bundesland haben sich um vier der sechs Programmplätze beworben.
„Bemerkenswert“ sei das „koordinierte Vorgehen“ beider Unternehmen, merkt MSA-Direktor Martin Heine an. Sie hätten „Teile ihrer Bewerbung unter den Vorbehalt einer vertraglichen Einigung mit dem Sendernetzbetreiber Media Broadcast“ gestellt. Der Monopol-Netzbetreiber wird von den Veranstaltern wegen seiner Preisgestaltung kritisiert. Der Abschluß eines Verbreitungsvertrags ist üblicherweise umgekehrt eine Voraussetzung für die Lizensierung. Media Broadcast selbst habe sich um einen Verkehrsinformationsdienst und einen Programmführer beworben.
Heine nahm die Bewerbungen zum Anlaß, DAB als „echten Mehrwert“ zu bezeichnen. Flächendeckend könnten in dem Bundesland so mehr Programme in besserer Qualität als über UKW ausgestrahlt werden.
Quelle: Presseinfo der MSA vom 10.5. / Hintergrund: DAB.
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10.5.2010 • Mitte: MDR und Lowpower wechseln am 10. Mai den Kanal (3)
Sachsen Sachsen-Anhalt Das DVB-T Projektbüro Mitteldeutschland meldet den erfolgreichen Kanalwechsel des MDR-Bouquets in Leipzig und Halle und des Leipziger Lokalkanals. DIe Veränderungen soollten nach einem Programmsuchlauf in den Programmlisten der Geräte erscheinen. Eine Hotline ist unter 01805-107909 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festsnetz, mobil maximal 42 Ct.) erreichbar.
Mit dem gleichzeitigen Beginn des Regelbetriebs für den Multiplex „Leipzig Privat 1“ stellt sich die Oberlungwitzer Mugler AG nun offiziell als Netzbetreiber vor. Mugler weist noch einmal darauf hin, dass die fünf Sender der Lowpowernetzes „mit deutlich geringerem Energieverbrauch und niedrigeren Kosten als ein Großsender“ arbeiten. Damit tritt erstmals neben dem Monopolisten Media Broadcast ein weiterer Netzbereiber in den Wettbewerb. Mugler hatte das Leipziger Netz projektiert und errichtet und mit gleicher Technik auch Veranstaltungsfernsehen ausgestattet.
Quelle: Presseinfo von DVB-T Mitteldeutschland und Mugler AG vom 10.5. / Hintergrund: Leipziger Lokalprojekt.
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10.5.2010 • Hamburg: Vierter Privatkanal auf Sendung
Hamburg Seit heute können etwa 2,2 Mio. Zuschauer in Hamburg und Umgebung einen vierten Multiplex mit Privatprogrammen empfangen. Von den Anlagen Heinrich-Hertz-Turm und Höltigbaum werden Das Vierte, Tele5 und QVC ausgestrahlt. Den vierten Programmplatz teilen sich Euronews (6 bis 9 Uhr und 22 bis 0 Uhr) und Channel 21.
Im Zuständigkeitsbereich der Zweiländermedienanstalt MA HSH ist die Nutzung von DVB-T mit mehr als 18 Prozent der TV-Haushalte überdurchschnittlich. Im Bundesdurchschnitt werden über DVB-T 11,3 Prozent der Fernsehhaushalte erreicht, davon 9,9 Prozent am Erstgerät.
Quelle: Presseinfo von MA HSH und Media Broadacst vom 10.5.
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10.5.2010 • Schleswig-Holstein: Änderung im Angebot
Schleswig-HolsteinEine weitere Programmänderung betrifft den Kanal 57 in Kiel und Kanal 59 in Lübeck. Dort ist Eurosport aus dem Privatmultiplex ausgestiegen. Der Spartensender wird ab heute durch Das Vierte ersetzt.
Quelle: Presseinfo von MA HSH und Media Broadacst vom 10.5.
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8.5.2010 • Digitale Dividende: Versteigerung zieht an (5)
Überallfernseh-Logo Zum Abschluß der vierten Versteigerungswoche und nach Bieterrunde 156 stehen die Gebote für die neuen Mobilfunkfrequenzen bei insgesamt 3,064 Mrd. Euro. Die vier Telekoms haben damit gegenüber der Vorwoche etwa 400 Mio. Euro draufgelegt. Knapp 2,6 Mrd. Euro davon wurden für die sechs Blöcke im 800 Megahertzbereich („Digitale Dividende“) geboten. Aber auch für die Kapazitäten im 2,0 und 2,6 Gigahertzband stiegen die Angebote im Laufe der Woche erheblich an.
Quelle: Auktions-Seiten der BNetzA vom 7.5. / Hintergrund: Digitale Dividende.
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7.5.2010 • Digitale Dividende: EU gibt technische Regeln heraus
Überallfernseh-Logo Die in Deutschland laufende und in anderen europäischen Ländern bevorstehende Versteigerung der Digitalen Dividende hat jetzt die EU veranlasst, harmonisierte technische Regeln zur Frequenzzuweisung im 800 Megahertzband herauszugeben. So sollen funktechnische Störungen vermieden werden, die bereits zu heftiger Kritik an der Frequenzumwidmung der TV-Kanäle 61 bis 69 zugunsten der Telekoms geführt haben. Die Festlegungen sind allgemein gehalten und setzen auf Vorgaben der Europäischen Konferenz der Post- und Telekommunikationsverwaltungen (CEPT) auf.
Quelle: Presseinfo der EU vom 6.5. und EU-Beschluss / Hintergrund: Digitale Dividende.
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7.5.2010 • Gebühren: Kommt die Haushaltsabgabe? (3)
Euro-Münze In einer Stellungnahme zu Kirchhof-Gutachten fordert Jürgen Doetz, VPRT, die Politik zu Handeln auf, „sowohl, was eine Abkehr vom geräteabhängigen Modell als auch von der öffentlich-rechtlichen Mischfinanzierung anbelangt“.
Doetz stellte klar, dass der VPRT weiter auf einer Einschränkung der Finanzierung und des programmlichen Spielraums der Rundfunkanstalten besteht. Über die seit Anfang April gültigen Grenzen für Werbung und Sponsoring hinaus wird deren Totalverbot bei ARD, ZDF und D-Radio gefordert. Die von Kirchhof erwähnte Beschränkung eines solchen Verbotes auf Eigenproduktionen der Anstalten sei realitätsfremd. Doetz will auch verhindern, dass ARD und ZDF z.B. Kosten für Sport-Senderechte durch Sponsoring zum Teil gegenfinanzieren. Damit wollen sich die Privaten durch gesetzliche Regelungen ihrer Konkurrenten um die Ausstrahlung internationaler Sportevents (Fußball-WM, -EM usw.) entledigen. Doetz wiederholte auch seine Forderung nach einer Reduzierung der öffentlich-rechtlichen Programme.
Indessen erwarten RTL wie ProSiebenSat1 eine positive Entwicklung ihrer Werbeeinnahmen. In Verbindung mit Sparmaßnahmen sollen die Gewinne weiter gesteigert werden. RTL konnte die Gewinne im 1. Quartal mehr als verdoppeln, ProSiebenSat1 fuhr gleichzeitig einen Gewinn von 31,2 Mio. Euro (1. Quartal 2009: minus 7 Mio. Euro) ein.
Quellen: Presseinfo des VPRT vom 6.5. / Hintergrund: Rundfunkgebühr.
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7.5.2010 • Mitte: MDR und Lowpower wechseln am 10. Mai den Kanal (2)
Sachsen Sachsen-Anhalt In Leipzig und Halle stehen am 10. Mai Kanalwechsel an. Wie bereits gemeldet wechselt am Montag Vormittag das Leipziger MDR-Bouquet vom Kanal 9 auf Kanal 37 und in Halle von Kanal 35 auf Kanal 38. Gleichzeitig wird der Leipziger Lokalkanal in den Regelbetrieb überführt. Netzbetreiber Mugler muss den Kanal 37 für den MDR räumen und wechselt auf Kanal 31.
Zuschauer in Leipzig und Halle sollten also am Montag die Programme der genannten Multiplexe aus der Liste löschen und einen Suchlauf für die neuen Kanäle durchführen.
Die Änderungen werden zugleich für Arbeiten am ARD-Bouquet auf Kanal 24 für Halle und Leipzig genutzt.
Quelle: Info des MDR / Hintergrund: Kanalwechsel.
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7.5.2010 • AGF: Zahl der Digitalhaushalte steigt geringfügig
Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung Per Stichtag 1. Mai meldet die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) einen Anstieg der Zahl der Digitalhaushalte um 160.000 auf 14,96 Mio. Das entspricht 42,2 (Vormonat 41,8) Prozent der 35,49 Mio. deutschen TV-Haushalte.
Quelle: Statistik der AGF vom 1.5.
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7.5.2010 • Italien: ZDF HD, Arte, 3Sat, La Una für Südtirol (2)
Italien - Autonome Provinz Bozen Südtirol Gestern begann die Aufschaltung der RAS-Multiplexe 3 und 4 in Südtirol. Noch im Mai sollen 80 Prozent der Bevölkerung mit den neuen Programmen ZDF HD, ORF1 HD und ORF2 HD sowie Arte, 3Sat und das Schweizer La1 versorgt sein.
Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Netzbetreibers RAS müssen die Zuschauer nicht auf die Übertragung der Fussball-WM mit deutschsprachigem Kommentar verzichten. Alle 64 Spiele sollen im ORF zu sehen sein - einmalig in Italien also frei empfangbar.
Quelle: Presseinfo von RAS vom 6.5. / Hintergrund: DVB-T in Südtirol.
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6.5.2010 • Gebühren: Kommt die Haushaltsabgabe? (2)
Euro-Münze ARD und ZDF haben das angekündigte 85seitige Gutachten zu den Rundfunkgebühren veröffentlicht. Der Jurist Paul Kirchhof nimmt darin aus verfassungsrechtlicher Sicht zu den Erhebungskriterien Stellung. Vorgeschlagen wird ein Haushaltsbeitrag für das Nutzungsangebot der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten statt der bisherigen Gebühr für das Bereithalten eines Empfängers. Der Beitrag sei unabhängig von der Personen- oder Gerätezahl in einem Haushalt zu entrichten. Diese „schonende Korrektur“ sorge für Plausibilität, sei europarechtlich korrekt und ermöglich ein verlässliches Erhebungsverfahren. Zudem soll die Verwendung des Begriffs „Beitrag“ statt „Gebühr“ den Sinn und die Änderungen plausibler machen.
Die Gesamthöhe des neu zu bemessenden Aufkommen dürfe die Anstalten nicht beschränken. Befreiungen oder eine Ersetzung der Kosten für sozial Schwache sind zu berücksichtigen. Aussagen über die Höhe des neuen Beitrags macht das Gutachten nicht.
Den gegenwärtigen Kriterien wird indessen potenzielle Verfassungswidrigkeit bescheinigt. Kirchhof sieht „die Diskrepanz zwischen einer geräteabhängigen Rundfunkabgabe und einer haushalts- und betriebsbezogenen Empfangssituation“. Zusammen mit den Besonderheiten der neuen Empfangsgeräte drohe beispielsweise jungen Menschen die Illegalität durch dieses „strukturelle Erhebungsdefizit“.
ARD und ZDF begrüßten das Gutachten. Die praktische Ausgestaltung sei nun Sache des Gesetzgebers: Die Ministerpräsidenten der Bundesländer befassen sich am 9. Juni mit dem möglichen Wechsel von der „Gebühr“ zum „Beitrag“. Entscheidungen, die die Länderparlamente noch beschließen müssen, könnten ab 2013 wirksam werden.
Quellen: Presseinfo von ARD und ZDF vom 6.5., Wortlaut des Gutachtens / Hintergrund: Rundfunkgebühr.
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6.5.2010 • Digitalradio: Kaum Bewerbungen für Mitteldeutschland (1)
DAB-Logo Medienmeldungen über das geringe Veranstalter-Interesse an landesweiten DAB-Ausstrahlungen in den mitteldeutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen werden nun bestätigt: In Sachsen-Anhalt, wo die letzte Ausschreibung gestern endete, gibt es nur drei Bewerbungen für die vorhandenen vier Programmplätze, über die bis zu sechs landesweite Hörfunkprogramme transportiert werden können. Die Landesmedienanstalt MSA und andere Quellen nennen die Bewerber nicht. Darüber hinaus heißt es, nur Media Braodcast habe sich (wie schon bundesweit) um eine Lizenz als Plattformbetreiber beworben. Frei bleibende Plätze können an den MDR vergeben werden, der bis Ende 2013 sonst die andere Hälfte des Programmangebots bestreiten darf.
Ungeachtet der wenigen, als Rückschlag zu wertenden, Bewerbungen wird der Neustart von DAB/DABplus in den drei Bundesländern weiter betrieben. Landes- und bundesweite Programme könnten ab 2011 senden, heißt es. In Sachsen-Anhalt könnten dann „rund 20 digitale Hörfunkprogramme über die Antenne empfangen“ werden - wenn sich dafür so viele Programmanbieter finden. In medienpolitischen Debatten wird die Verantwortung für die Bewerbermisere indessen dem Monopol-Sendenetzbetreiber Media Broadcast zugeschoben.
Noch am Vortag hatte man anläßlich des Medientreffpunkts Mitteldeutschland zumindest die teilnehmenden Fachleute demonstrativ mit einer „Abwrackprämie“ für DAB begeistern wollen: Wer ein UKW-Gerät ablieferte und 20 Euro zuzahlte bekam ein DAB/DABplus/UKW-Radio ausgehändigt.
Quelle: Meldungen von DVB-T Mitte vom 6.5., Infosat vom 6.5. und DF vom 4.5. / Hintergrund: DAB.
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6.5.2010 • Hybrid-TV: Widersprüchliche Interessen als Bremse?
HbbTV Während die Spezifikation für interaktves Fernsehens Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) zur Standardisierung bei der ETSI vorliegt, gibt es im Hintergrund Streit um die Umsetzung in Deutschland. So bestehen die Privatsender, wie auch bei HDTV, auf einer Zertifizierung der hybriden Empfangsgeräte. Ungeklärt, so Gerhard Schaas (Loewe, Deutsche TV-Plattform), sind aber weiter Fragen der Skalierung des Signals, der Überlagerung von Dritt-Inhalten auf einem laufenden TV-Programm und der Speicherung von Streams. Auf Begehrlichkeiten der Privaten spielte er mit der Bemerkung an, „es werden sich nicht alle Geschäftsmodelle halten lassen.“ Die Freiheit des Kunden müsse im Vordergrund stehen. Die TV-Plattform will in ihrer AG Hybride Endgeräte zu den strittigen Punkten vermitteln.
Quelle: Meldung von Infosat vom 6.5. / Hintergrund: HbbTV.
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5.5.2010 • Gebühren: Neues Modell und Werbeverbot
Euro-Münze Dass die privaten Programmveranstalter weiter am Gebührenstuhl von ARD und ZDF sägen, wurde einmal mehr beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland deutlich. Wie gehabt und erwartet sprach sich Jürgen Doetz (VPRT) wiederum für ein Werbe- und Sponsoring-Verbot aus, das mit dem neuen Gebührenmodell gekoppelt werden müsse. Was an Einnahmen entfalle - etwa 300 Mio. Euro - könnten die Anstalten „beim Mitbieten um kommerzielle Lizenzware“ sparen (also Sportevents und US-Kinofilme den Privaten überlassen) oder die Programmzahl senken.
An gleicher Stelle plädierte Anke Schäferkordt (RTL) dafür, nicht über Regulierungsauflagen zu sprechen, sondern über weitere „Anreize“ für die Privaten in Richtung Online (wo die Aktivitäten von ARD und ZDF gerade beschnitten wurden).
Quelle: Presseinfo des VPRT und des Medientreffs vom 5.5. / Hintergrund: Rundfunkgebühren.
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5.5.2010 • Technik: Neuer Kompressionsstandard aus Deutschland
Das Berliner Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut hat einen neuen Videocodierstandard auf den Weg gebracht. High Efficiency Video Coding HEVC soll eine weitere Datenreduzierung um den Faktor zwei bringen - bei gleicher Bildqualität. Unter der Bezeichnung H.265 soll der Nachfolger von H.264/AVC (verkürzt gern auch als MEPG-4 bezeichnet) 2012 fertig und von der ITU verabschiedet werden und damit einsatzbereit sein.
H.264/AVC wird für die meisten Videoanwendungen - z.B. HDTV-Ausstrahlungen über DVB - ebenso wie für BluRay- und Online-Filme eingesetzt. Es findet sich mittlerweile in einer Milliarde Geräten vom Mobiltelefon bis zum HDTV-Fernseher.
Quelle: Meldung von Infosat vom 5.5.
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5.5.2010 • Digitalradio: Schuldiger gesucht?
DAB-Logo Die Sendeplätze für den bundesweiten DAB-Radiomultiplex sind noch nicht vergeben. Für die mitteldeutschen Programmplätze soll es an Bewerbern mangeln. DAB ist weiter ein medienpolitisches Sorgenkind. Schon bevor Entscheidungen gefallen sind, suchen einige Bewerber nach dem Schuldigen für ein mögliches neuerliches Scheitern des digitalen Hörfunks. Auf den Medientagen Mitteldeutschland machte Erwin Linnenbach (Regiocast) das Sendenetz-Monopol der Media Broadcast als wesentliches Hindernis für die Durchsetzung eines bundesweiten digitalen Radios aus. Das Unternehmen wolle im Vergabeverfahren das Maximale herausholen, was für DAB nicht hilfreich sei, stimmte Christophe Montague (NRJ) bei. Dass Media Broadcast sich so verhält, wie es alle in der hiesigen Wirtschaftsordnung tun, macht auch die Öffentlich-rechtlichen nicht glücklich: Die Politik müsse wirtschaftlich tragfähige Bedingungen für die Privaten schaffen, assistierte Heinz-Dieter Sommer (HR).
Ebenfalls beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland forderte Deutschlandradio-Intendant Steul einen vierten Radiokanal von der Politik: Ein Klassikradio könnte auf die eigenen Bestände und Aufnahmen der ARD-Orchester zurückgreifen. Es würde die Werbeeinnahmen der Privaten nicht schädigen.
Quelle: Medientreff-Infos zu DAB vom 3.5. und Steul vom 4.5. / Hintergrund: DAB.
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4.5.2010 • Digitalisierung: Kabel mit Grundverschlüsselung als Hemmnis
Kabelanschluß Die Grundverschlüsselung sonst frei empfangbarer privater TV-Programme ist eines der schwerwiegenden Hemmnisse der Kabel-Digitalisierung. Dies ist eine der Kernaussagen eines Positionspapiers zur TV-Digitalisierung, das jetzt vom Mieterbund, dem Hausbesitzerverband GdW und der Verbraucherzentrale Bundesverband vorgelegt wurde. Trotz der Digitalisierung bis vor die Haustür (Netzebenen 3 und 4) sei die Digital-Nutzerquote mit 33 Prozent im Kabel gering. Eine Ursachen sei die Bindung der Settopbox an den Kabelvertrag, das geringe Geräteangebot und Zusatzkosten für Boxen für Zweitfernseher.
Die Verbände fordern von Programmveranstaltern und Netzbetreibern den generellen Verzicht auf Grundverschlüsselung, Kopierschutz und „zwangsweise Addressierbarkeit“ von SD- und HDTV-Programmen. Die Addressierbarkeit gefährde zudem die Persönlichkeitsrechte der Zuschauer, weil sie personalisierte Werbung möglich macht und Nutzerprofile voraussetzt. „Digital-TV darf nicht verschlüsseltes Bezahl-Fernsehen werden“, forderte Mieterbunddirektor Lukas Siebenkotten, das Recht auf anonyme TV-Nutzung müsse garantiert bleiben. „Wenn digitale TV-Programme künftig nur verschlüsselt und mit Preisaufschlag angeboten werden, muss die Politik notfalls einschreiten.“
Quelle: Presseinfo und Positionspapier vom 4.5. / Hintergrund: Grundverschlüsselung.
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2.5.2010 • Gebühren: Kommt die Haushaltsabgabe? (1)
Euro-Münze Die angekündigte grundlegende Renovierung der Rundfunkgebühren, durch die ARD und ZDF finanziert werden, zeichnet sich ab. Der Rundfunkkommission der Bundesländer, die den Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag vorbereitet, soll noch in dieser Woche ein Gutachten zugehen. Dieses präferiere statt der bisherigen gerätebezogenen Gebühr eine Haushaltsabgabe. Sie wäre dann - unabhänging von Art und Zahl der vorhandenen Radios und Fernseher - zu entrichten. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer wollen am 9. Juni über den Entwurf des Staatsvertrages entscheiden, der anschließend von den Länderparlamenten beschlossen werden muß. Mit dem Inkrafttreten einer Neuregelung ist nach Ende der laufenden Gebührenperiode ab 2013 zu rechnen.
Quelle: Meldung von Infosat vom 30.4. / Hintergrund: Rundfunkgebühr.
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2.5.2010 • HDTV: Jeder Dritte an HDTV per Antenne interessiert
HDready-Logo der EICTA für Wiedergabegeräte Folgt man der Statistik, interessiert sich zumindest jeder dritte Berliner (34 Prozent) für HDTV-Sendungen über DVB-T, auch wenn ein neues Gerät gekauft werden muss. Mit 45 Prozent ist das Interesse dafür bei den 45- bis 59jährigen besonders hoch. Jedoch reiche 59 Prozent die jetztige Bildqualität aus oder sie wollen Kabel, Satellit oder Internet für den TV-Empfang nutzen. Das ist das Ergebnis einer im April im Auftrag von Medianet Berlin Brandenburg geführten Forsa-Umfrage unter 1.006 Berlinern.
Wesentlich abwartender verhielten sich die Befragten im Februar zu den Kaufabsichten bei 3D-Fernsehern. Das käme für etwa drei Viertel der Berliner über alle Altersgruppen nicht in Frage.
Quellen: Meldungen von Forsa zu HDTV vom 30.4. und 3D TV vom 25.2. / Hintergrund: HDTV, 3D TV.
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2.5.2010 • Digitalradio: IMDR-Lobby firmiert um
DAB-Logo Der Lobbyverband Initiative Marketing Digital Radio will weg von der Fokussierung auf Marketing. Unter dem neuen Namen Digital Radio Plattform e.V. soll die Radiodigitalisierung aller Beteiligten gebündelt und zum Projektbüro für die Einführung werden. Zugleich wechselt der Sitz des Vereins von Bonn nach Halle/Saale.
Nunmehr würden auch neue Entwicklungen wie multimediale Smartphones und hybride Radios mit Webzugang berücksichtigt. Die Preise für DAB/DAB+-Geräte seien gesunken. Gleichwohl bestehe in der Hörfunkbranche hoher Diskussionsbedarf über neue Inhalte und das Zusammenwachsen von Rundfunk-, Internet- und Mobilfunktechnologien. Mitglieder sind bisher öffentlich-rechtliche und private Sender, Netzbetreiber und Gerätehersteller.
Quelle: Presseinfo auf digitalradio.de vom 29.4. / Hintergrund: Digitalradio.
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1.5.2010 • Mitte: Weitere Wartungstermine
Sachsen Die andauernden Arbeiten am Sender Leipzig Süd gehen auch nach der Umschaltung des MDR-Multiplexes auf den K37 im Zweiwochenrhytmus weiter. Dort und am ARD-Mux (K 24) wird am 3., 17. und 31. Mai, am 14. und 28. Juni sowie am 12. Juli jeweils zwischen 6.30 und 11.30 Uhr gearbeitet.
Thüringen Arbeiten an den Multiplexen von ARD (K21) und MDR (K27) am Sender Sonneberg finden am 6. Mai von 9.05 bis 11.45 Uhr statt.
Quelle: Info des Projektbüros.
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1.5.2010 • Digitale Dividende: Versteigerung zieht an (4)
Überallfernseh-Logo Am Ende der 3. Versteigerungswoche der Digitalen Dividende stieg der erwartete Geldsegen für die Bundeskasse binnen Wochenfrist von etwa 1,5 Mrd. Euro auf knapp 2,6 Mrd. Euro. Allein für den umkämpften 800 Megahertzbereich werden nun über 2,3 Milliarden Euro gegenüber 1,056 Mrd. Euro am Ende der Vorwoche geboten - also mehr als das Doppelte. Bewegung kommt auch in die Gebote für den Gigahertzbereich; für sieben der 35 Frequenzen werden nun mehr als je 10 Mio. Euro geboten.
Quelle: Auktions-Seiten der BNetzA / Hintergrund: Digitale Dividende.




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