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DVB-H (1/2)

DVB-H Logo „DVB-H bedeutet vor allem, dass wir zwei Netze auf ein Gerät bringen“, so Bernd Curanz (Neva Media). Die „Verheiratung“ der beiden Welten des Rundfunks und der Mobiltelefonie und ihre Ergänzung durch Interaktivität sollen die „Konvergenz“ zur Realität werden lassen. Denn der viel benutzte Begriff „Handy-Fernsehen“ greift zu kurz - DVB-H kann mehr. Dies wurde bereits in einem ersten Piloten in Berlin im Jahr 2004 unter Beweis gestellt. Ein Regelbetrieb wird in Deutschland (nach den USA, Finnland, Vietnam und Albanien!) aber erst im Frühjahr 2008 beginnen.

Ein Artikel in der Zeitung Die Welt (20. April 2005) beschreibt, was einige Mobilfunkbetreiber ihren Kunden schon heute anbieten. Bei Vodafone wurden allein im Juni 2005 1,8 Millionen Videoabrufe von 100.000 UMTS-Kunden registriert. Es gibt also einiges Interesse am Video oder Fernsehen mit dem Handy, auch wenn der Dienst zu dem Zeitpunkt kostenlos war. Die Kunden wären bereit, so Vodafone, fünf bis 15 Euro monatlich für eine TV-Flatrate zu zahlen.

Ein Nachteil des UMTS-Mobilfunks

Fernsehen und Video haben, wenn sie über Mobilfunkstrecken wie UMTS verbreitet werden, allerdings einen wichtigen Nachteil: Die Nutzer müssen sich die innerhalb einer Mobilfunkzelle verfügbare Bandbreite teilen. Bereits 7 bis 8 Leute könnten die Bandbreite in den Keller treiben. Je mehr Kunden UMTS-Dienste nutzen, desto eher kommt der wird ihnen Spass am Handy-Fernsehen vermiest. Verfahren wie das vom Handy-Hersteller Sony Ericsson unterstützte MBMS (Multimedia Broadcast Multicast Service), die die „Luftschnittstelle“ für den Datentransport mittels IP-verwandten Protokollen optimieren, verzögern allenfalls diesen Netzgau. Mobilfunkbetreiber wie Vodafone und T-Mobile setzen daher für die Zukunft auf DVB-H. Denn mit DVB-H kann nicht nur eine Fülle von Fernseh- und Radioangeboten gesendet werden.

Interaktivität das wichtigste Merkmal

„Zwei Netze auf einem Gerät“ bedeutet in der Praxis, dass Rundfunkinhalte über die „Fernsehstrecke“ zum Handy gesendet werden. Ein Programm ist also durchgehend „in der Luft“, einzelne Programmteile folgen einander nach einem Zeitplan. Im Rahmen der für DVB-H verwendeten IP-Protokolle gibt es Schnittstellen zwischen der Rundfunk- und der Mobilfunkwelt, die verschiedene interaktive Anwendungen möglich machen. Das schließt auch die Abrechnung kostenpflichtiger Angebote ein.

Mobilfunk-Betreiber: Schlüsselstellung beim Handy-TV

„Aus Sicht von E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone ist DVB-H die am besten geeignete Broadcast-Technologie“, stellten die vier großen Mobilfunkbetreiber denn auch in einem gemeinsamen Hintergrundpapier fest. Nicht zuletzt besitzen sie mit den bewährten Abrechnungsverfahren für das Handy und ihrer Präsenz bei Millionen Kunden eine Schlüsselstellung bei der Einführung mobiler Services. Nun sollen ein gemeinsames Pilotprojekt und eine daraus hervorgehende Betreiberplattform den Weg auf den Markt ebnen. Allerdings hat E-Plus das Konsortium Ende 2006 verlassen.

Für die Vermarktung kommen, wie von „Watcha“ praktiziert, nicht nur Pauschalangebote („Flatrate“) in Frage. Auch Abos einzelner oder mehrere Angebote („Pay per Channel“) ist durchaus denkbar. Für praktische Anwendungen weniger geeignet ist die Freischaltung einzelner Sendungen („Pay per View“): Dafür müssten nach Auskunft von Mobilfunk-Betreibern jedes mal Daten per UMTS ausgetauscht werden, was bei hoher Nachfrage wiederum das UMTS-Netz über Gebühr belasten würde. Kostenpflichtige und freie Programme können auf einem Kanal miteinander kombiniert werden. Somit ist ein Miteinander privater (verschlüsselter) wie auch öffentlich-rechtlicher (frei empfangbarer) Programme denkbar.

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